Ein gelungenes „Star Wars“-Spiel für Single-Player.
Es ist lange her, dass ein „Star Wars“-Spiel dieser Größe auf den Markt gekommen ist – und „Jedi: Fallen Order“ macht dann auch gleich vieles richtig. Und es ist darüber hinaus vergleichsweise eigenständig. Die Geschichte vom jungen Jedi Cal ist dabei Teil des offiziellen Kanons, auch wenn sie davon eigentlich recht wenig Gebrauch macht.
Cal hat den großen Angriff der Sith, bei dem nach dem Ende von „Star Wars III“ alle Jedi getötet werden sollten, überlebt und lebt und arbeitet unauffällig in einer Werft in der alte Raumschiffe des Imperiums beziehungsweise seiner Vorgänger, der Order 66, zerlegt werden. Als er mit Hilfe der Macht einem Freund das Leben rettet, muss er flüchten, weil er als Jedi nun gejagt wird. Schnell findet er Mitstreiter, die von anderen Jedis erzählen und begibt sich mit diesen auf eine Reise über mehrere Planeten hinweg.
Auch mit dem Wechsel zwischen den Planeten und Settings ist „Jedi: Fallen Order“ ein Single-Player-Action-Adventure, das sich geschickt bei verschiedenen Vorbildern bedient. So manch Kletter-Passage könnte den letzten Lara-Abenteuern entlehnt sein, anderes aus der Mechanik kommt von den „Dark Souls“-Spielen. Scheitert man an einem Gegner, verliert man seine bisher gesammelten Erfahrungspunkte – besiegt man diesen später, gewinnt man sie wieder (es ist bisschen komplizierter, aber so ungefähr).
Auch der Levelaufbau ist eigen: So müssen die Spielstädten wiederholt besucht werden und die Respawn-Punkte sind recht ungemütlich verteilt. Je weiter man in einem Gebiet kommt, desto mehr Abkürzungen werden aber geöffnet, die ermöglich, dass nicht alle Wege nochmal beschritten werden müssen. Trotz einer 3D-Karte bleiben die Wege und Räume aber tendenziell unübersichtlich.
Ganz generell sind auch die Kämpfe eher knackig und nicht zu einfach gehalten. Jeder Auseinandersetzung kann des frühzeitigen Tod bedeuten. Es gibt zwar die Macht als Hilfe, jedoch verfügt Cal nur über sein Laserschwert und keine Fernwaffe. Fernangriffe von Sturmtruppen per Fernwaffe kann er nur abwehren und das Projektil zurücklenken – dies verlangt das richtige Timing.
„Jedi: Fallen Order“ ist an mancher Stelle mühsamer als es sein müsste und macht es vor allem Gelegenheitsspielern nicht unbedingt leicht sich zurecht zu finden. Vor allem auch, weil die Kämpfe nicht wirklich einfach sind und bei den selten gesetzten Respawn-Punkten – trotz so genannten Meditationsorten – manche Wege xfach zurückgelegt werden müssen. Auf der anderen Seite sind Setting, Gameplay und die Einbettung in das „Star Wars“-Universum durchaus lohnend. Alles in allem kein extrem zugängliches, aber ein feines Action-Spiel.
„Star Wars Jedi: Fallen Order“ ist bereits für Xbox One, PS4 und PC erschienen.