Steve Ballmer hat sich bei uns auf den Boden gelegt

Wir wischen, wir klicken, wir klopfen auf eine Tastatur. Wie aber kann das in Zukunft noch geschmeidiger gehen? Ein Gespräch mit dem Surface-Chefdesigner Ralf Groene.

Skydrive ist ebenfalls ein Feature des Surface, es folgt dem Prinzip einer Cloud, ist es keine Gefahr persönliche Inhalte auszulagern?

In dem Moment wo man Dinge virtuell verfügbar macht, besteht die Gefahr, dass jemand zugreift, im Grunde baut das ganze Bankensystem darauf auf. Bei Onenote kann man mit dem Stylus Skizzen machen und sie sofort mit den anderen Kollegen teilen. Das Stichwort ist Transmedia, die Software ist größer als die Hardware, da Inhalte auf mehren Geräten verfügbar sind.

Durch die Digitalisierung entsteht eine riesige Datenmenge, wie kann man den Überblick behalten?

“Everything that can be digital, will be digital“, das ist für ältere Industrien schmerzhaft. Man muss Inhalte nicht ordnen, solang man sie finden kann. Es sollte mehr in Richtung einer auf Zusammenhänge basierenden Suche gehen, wie etwa bei Hashtags.

Was passiert wenn der Strom ausfällt?

Es gibt zwei Vektoren, der eine ist die Technologie, der andere der Mensch. In dem Moment wo das Flashdrive so klein war wie ein Cent Stück, wurde der I-Pod möglich, so entwickelt sich Technologie. Die Menschen halten aber an Ritualen fest die sich sehr langsam entwickeln. Man baut zum Beispiel die Google Watch, Uhren haben aber auch einen kulturell-semantischen Hintergrund, deswegen dauert es oft lange bis sich ein Gerät durchsetzt.

Die Leute wollen mit Technologie nicht überfordert werden, nur weil es schneller ist, setzt es sich nicht gleich durch. Man kann sich natürlich Endzeit Szenarien ausdenken, aber die Abhängigkeit besteht. Ich finde es spannend, wie man sich als normaler Mensch mit Technologie und der analogen Welt auseinander setzt und die Brücke dazwischen schlägt. Vom Erlebnis ist die analoge Welt sehr reichhaltig, Wahrnehmung ist wahnsinnig komplex. Man kommt auch nicht in die digitale Welt ohne ein Stück Hardware.

Es scheint als würde, es auf eine Vereinigung der Menschen durch Technologie hinauslaufen?

Das ist eine Sache der Balance, wenn Menschen am Tisch sitzen und die Handys auspacken entsteht eine groteske Situation. Als ich von Deutschland nach Amerika gegangen bin, wollte ich mit meinen Freunden in Kontakt bleiben, man weiss so ein bisschen was vorgeht. Ein gesunder Menschenverstand und ausbalancierte Anwendung ist das wichtigste.

Hast du eine lustige Microsoft Anekdote für uns?

Steve Ballmer kam einmal zu uns, für ihn war wichtig, das Keyboard im Liegen bedienen zu können. Er hat sich auf den Studioboden gelegt und seine Emails geschrieben. Das fand ich sehr cool, Steve war sofort in die Produktentwicklung eingebunden, das war ein bisschen die Magie. Viele Ideen kamen dadurch, dass Leute ins Büro kamen und Input gegeben haben. Wir nennen das Productmaker, alle müssen zusammen arbeiten, keiner ist nur Ingenieur oder nur Programmierer.

Wer sollte sich das Surface kaufen?

Wir haben eine Serie von Tablets gebaut, dann kam die Idee einen Kickständer zu integrieren, weil man sich dadurch hands free Filme ansehen kann. Dann kam die Idee durch einen Magneten ein Cover anzuhängen, dann hat man plötzlich ein Keyboard. Auf einem Businesstrip verwenden die Leute ihren Laptop zum Arbeiten und das Tablet zum Surfen, unsere Vision war es diese beiden Geräte zu vereinigen. Das Design soll zurücktreten, und die Software customizable werden, das Design rückt in den Hintergrund, das Display in den Vordergrund. Keine aufwendigen Details kein Styling. Der Anspruch an die Ästhetik war es minimal so wie möglich zu gestalten.

Microsofts Surface ist bereits im Handel erhältlich.

i>www.microsoft.com/surface

Bild(er) © Microsoft
Newsletter abonnieren

Abonniere unseren Newsletter und erhalte alle zwei Wochen eine Zusammenfassung der neuesten Artikel, Ankündigungen, Gewinnspiele und vieles mehr ...