Gestern ging die von The Gap gemeinsam mit Vice präsentierte Premiere von „T2 – Trainspotting“ über die Bühne. Wir haben Menschen vor und nach dem Film nach ihren Erwartungen bzw. ihrem Urteil zum zweiten Teil des Kultfilms gefragt.
Lisa
Vor der Premiere:
Ich bin schon gespannt, wie sich alles entwickelt hat: Ob die Charaktere mit ihrem Leben klarkommen oder ob sie doch wieder an irgendwelchen Drogen hängen.
Nach der Premiere:
Es war ein amüsantes Zusehen. Die Filmmusik war wie erwartet fantastisch und die Charaktere haben noch immer ihren Charme. Nur schade, dass Diane nicht so viel vorgekommen ist.
David
Vor der Premiere:
Ich bin gespannt, ob sie noch immer Drogenprobleme haben oder ob sie die in den Griff bekommen haben – also ob sie quasi nur älter geworden sind, aber immer noch drauf. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Teil der Gruppe so weitergemacht hat wie früher und der andere Teil sein Leben geändert hat und dass dadurch Konflikte innerhalb der Gruppe entstehen.
Nach der Premiere:
Der zweite Teil war jetzt schon ein bisschen ähnlich wie der erste – auch wegen der fast gleichen Truppe – aber das hat mich eigentlich nicht gestört, ganz im Gegenteil. Mir hat er gut gefallen, die Bildsprache war gut und die Story wurde in einer sinnvollen Art und Weise weitergeführt. Die Rolle von Spud wurde irgendwie aufgewertet, das war auf jeden Fall gut. Abgesehen von der Drogenstory hatte der Film eigentlich auch viele andere sozialkritische Teile, wenn man an die eingebauten Videos der Überwachungskameras oder auch an seinen Monolog denkt.
Naomi
Vor der Premiere:
Ich bin gespannt, was Renton, Ewan McGregors Rolle, mit den 16.000 Pfund gemacht hat und ob er von seiner Heroinsucht runterkommt. Es interessiert mich, wie sich alle entwickeln – ob sie die Kurve noch kriegen oder ob sie noch mehr abstürzen.
Ich glaube, dass der Film gut wird. Teil eins hat Kultstatus und es wird schwer, den zu zerstören. Ich glaube, dass nostalgische Aspekte drinnen sein werden, aber dass auch ein moderner Touch dabei sein wird. Es ist sicher etwas für die neuere Generation und auch etwas für die ältere Generation.
Nach der Premiere:
„T2“ bringt mich zum Lachen – „… and there were no more Catholics left!“ Begbie ist immer noch ein ganz furchteinflößender Charakter und auch visuell überzeugt Boyle wieder durch crazy Kameraeinstellungen. Nur fehlte mir der aktuelle Bezug zur britischen Gesellschaft, da geht gerade einiges ab, das man hätte ganz gut einbauen können. Mir fehlte ein gewisses Feeling.
Der Film versinkt aber deswegen nicht in Nostalgie. Spud, Renton und Sick Boy sind Touristen ihrer Jugend. Es dreht sich hauptsächlich um Erinnerungen und männliche Freundschaft und liefert einfach eine gute Antwort auf die Frage, wo die Jungs 2017 stehen.
Spud ist für mich der wahre Held des Sequels, indem er seine Heroinsucht mit dem Aufschreiben seiner Erinnerungen ersetzt. Was mich leider total enttäuscht hat, ist der Soundtrack. Der jetzige bringt mich im Kinosaal nicht so zum Abzappeln wie es der Erste tut. Und bis auf das schon mal verwendete „Born Slippy“ von Underworld ist mir diesmal nichts im Kopf hängen geblieben – ein schlechtes Zeichen!
Zum Glück habe ich den ersten Film einen Tag zuvor angeschaut, denn der neue ist sehr selbstreferenziell.
Klemens
Vor der Premiere:
Ich bin gespannt, ob die anderen böse auf Renton sind oder ob sie sich vertragen – und ob wieder jemand stirbt. Ich glaube, der Film wird gut.
Nach der Premiere:
Ich bin etwas enttäuscht. Er kann dem ersten Teil einfach bei Weitem nicht das Wasser reichen. Keine bemerkenswerten neue Ideen, die Handlung war auch nicht zu aufregend und er geht nicht so unter die Haut wie der erste Teil. Auch von der Bildsprache fehlen mir die genialen Bilder, wie wir es vom ersten Teil kennen. Eine nette Fortsetzung, aber leider nicht mehr …
The Gap und Vice präsentierten die Premiere von „T2 – Trainspotting“ am 8. März 2017 in Kooperation mit Sony Pictures und der UCI Kinowelt Millennium City.
