In unserem Club-Kalender zeigt euch Luca Niederdorfer jede Woche, was an und in der Wiener Clubszene bemerkenswert ist. Diesmal mit: Art-Attech, Halogenix, Heimlich und mehr.
Another week, another langes Wochenende. Wir hoffen, ihr habt noch Energie. Wichtig ist, unter der Woche gut auf sich zu schauen. Genug Schlaf, gesundes Essen, nicht zu viel arbeiten, ihr wisst schon. Damit euch am Wochenende nicht die Luft ausgeht. Sollte das doch der Fall sein, ihr euch nicht gut fühlen, in einen Konflikt geraten oder sonstige Probleme haben, wird Wien ab dieser Woche für alle wieder ein Stück achtsamer. Die Awareness-Teams des Vereins Awa-Stern, die ihr vielleicht schon aus verschiedenen Club-Settings kennt, sind nämlich wieder im öffentlichen Raum in Wien unterwegs. Ab sofort jeden Freitag und Samstag und vor Feiertagen helfen, unterstützen und vermitteln sie bei persönlichen Problemen und zwischenmenschlichen Konflikten. Jeweils ein stationäres Team befindet sich am Donaukanal und am Karlsplatz und ein mobiles Team ist in der Stadt unterwegs um alle zu unterstützen, die Unterstützung brauchen. Natürlich können sie nur einen Teil der Stadt abdecken. Deswegen umso wichtiger: Schaut aufeinander!
Donnerstag
Das perfekte Event für alle, die am Donnerstag schon ganz gemütlich ins Wochenende starten wollen, und alle, die das wegen Arbeitsverpflichtungen noch nicht können, findet im Tagada beim Yppenplatz statt. Ab 19:00 gibt es dort ein Innenhof-Mini-Tischtennis-Turnier aka Tagada’s Dish-Tennis-Battle. Dazu gibt es Musik der Residents Dii.panda, Maeximilian und Robbe. Einfach hinkommen, mitzocken und danach noch ein bisschen tanzen. So ganz auf gemütlich.
Wenn euch das nicht reicht und ihr am Donnerstag schon richtig reinstarten wollt, könnt ihr im Sass vorbeischauen, wo wieder die Acid Lambada getanzt wird. Die gehören ja inzwischen schon fast zum Inventar und bespielen einmal im Monat die hauseigene Donnerstag-Nacht. Die üblichen Verdächtigen Spumi Mike, Peletronic und Lnkmn sind am Start, dazu noch Mathias Grnwld aus Linz. Wo House draufsteht, ist House drin. Also es steht nicht wirklich drauf, aber ihr wisst schon. Es wird auf jeden Fall groovy.
Freitag
Eine besonders tolle Event-Reihe geht am Freitag in die nächste Runde, und zwar Art-Attech. Den Spät-Millenials unter euch schießen jetzt wahrscheinlich gleich Neil Buchanans Riesenbilder in den Kopf. Was am Freitag im Camera-Club abgeht ist aber auch wirklich fast so cool, versprochen! Art-Attech ist ein Projekt, das Kunst und Techno zusammenbringt. Der Abend startet mit einer Führung durch die ausgestellten Stücke, geht weiter mit Artist-Talks und endet schließlich in einem Mix aus Visuals, Live-Painting und Techno-Musik. Dabei gibt es von Malerei über Fotografie bis hin zu Installationen und Performances viel zu bestaunen. Und obendrauf ein vollgepacktes DJ-Line-up, das sich sehen lassen kann und euch feinste Beats von Techno bis Hard-Techno bringen wird. Melimeko, Whoisferdio und Walhalla sind nur ein paar Namen, die einem auffallen. Augen auf, Ohren auf! Nein, das war eine andere Kindershow …
Ähnlich antreibend wird die Musik am Freitag in der Grellen Forelle. Dort wird zwar ohne visuelle Kunst ausgekommen, deswegen aber nicht unbedingt weniger divers. Alarico Zucchi, oder mir Stagename einfach nur Alarico, wurde als Headliner für diese Ausgabe des Fish-Market gebucht. Und seine Sets schreiben Kreativität groß. Die Wurzeln von Alaricos Musik liegen eindeutig im 90er-Techno-Sound, machen aber guten Gebrauch von neuen Einflüssen und Möglichkeiten der Produktion. In den letzten Jahren konnte der aus Italien stammende DJ Anschluss in der Szene finden und bei den großen Labela anklopfen. Man darf gespannt sein, was als nächstes kommt. Inzwischen lohnt es sich auf jeden Fall, in der Forelle vorbeizuschauen und eines seiner Sets zu genießen.
Samstag
Wir bleiben in der Forelle aber switchen Genres. Zurück zu Drum ’n‘ Bass. Diesmal aber ein bisschen subtiler. Das Line-up, das Contrast diesmal zusammengesammelt hat, verspricht nämlich Liquid vom Feinsten. Ganz oben steht Halogenix. Der Londoner DJ bespielt seit Jahren alle Bühnen und Events, die in der Szene etwas bedeuten und macht dem Genre Liquid alle Ehre. Seine Sets fließen melodisch von einer Welle zur nächsten und halten dabei durch ständige neue Einflüsse immer die Spannung. Um noch mehr Abwechslung hineinzubringen wurde auch noch Lenzman mit in das Boot geholt. Der Niederländer wird gerne in das Liquid-Funk Genre eingeordnet. Zurecht, denn in seinen Sets finden sich Elemente aus Funk, Jazz und Hip-Hop, die den Liquid-Sound umso mehr bereichern. Dazu kommen noch Monrroe aus Bristol, der in der Szene 0noch eher ein Newcomer ist, deswegen aber nicht weniger gefeiert wird, und Wingz, der ebenfalls schon lange unter dem Radar auflegt aber mit minimalistischen Sets überzeugen kann. Ein Line-up, das es wirklich in sich hat und vielleicht sogar manche überzeugen kann, die sonst mit dem Genre nicht so viel anfangen können.
Manche wollen sich aber nicht überzeugen lassen und bleiben lieber bei Techno. Ist ja auch zu respektieren. Wenn ihr euch dazu zählt, kommt ihr wohl im Kramladen auf eure Kosten. Die Kosten sind nämlich Null. Gratis aber nicht umsonst. Löwenzahn hosten die Techno-De-Restoration, inzwischen auch schon ein bekanntes Konzept. Deep melodic Techno, all night long, wird versprochen und wahrscheinlich auch gehalten. Urnasonic von Deepcut und dazu die Löwenzahn-eigenen Tim Es Punkt und Floio bringen euch genau diesen deepen, melodischen Techno, der manchmal vielleicht schon leichte Ambient-Züge annehmen kann. Da kann man schon einmal vom Gürtel reinstolpern.
Sonntag
Und den Sonntag nehmen wir diesmal auch gleich noch mit. Umso schöner, wenn am Montag noch frei ist. Ein Herzensevent, das inzwischen schon so fixer Bestandteil vom Mai ist wie der Pfingstmontag, muss nämlich noch erwähnt werden. Die Crew von Heimlich ist wieder draußen unterwegs und findet sich im Usus am Wasser ein. Zusammen ergibt das Heimlich am Wasser. Ein besseres Programm für einen Frühlingssonntag, der eigentlich ein versteckter Frühlingssamstag ist, kann man sich wohl nicht wünschen. Und beim Line-up wurde auch nicht gespart. Ciao Ella als temporärer Berlin-Export ist am Start und dazu kommen unter anderem auch noch Oliver Rottmann und die Heimlich-Heroes Oberst & Buchner. Das kann nur gut werden.
In unserem Club-Kalender halten wir euch wöchentlich auf dem Laufenden. Falls ihr Informationen für kommende Ausgaben habt, wendet euch bitte an diese Adresse.