Das Indie-Studio The Voxel Agents schafft mit einer Reduzierung der Möglichkeiten ungewöhnliche Rätsel mit Atmosphäre.
Drei Knöpfe braucht es, um mit Arina und Frendt ihre Kindheit revuepassieren zu lassen: Einen um die Zeit vor, einen um sie zurück zu spulen und dann noch einen zum Interagieren. Ein Stück weit spielt sich „The Gardens Between“ wie ein Gedankenexperiment. Was ist unter dieser Prämisse möglich? Es ist erstaunlich viel.
Die Handlung ergibt sich allein aus den Bildern. Zwei Kinder reisen mit ihrem Baumhaus in eine Welt, die aus ihren Erinnerungen entstanden zu sein scheint. Aus der Rutsche am Spielplatz, dem Teleskop und dem ersten Videospiel, dem großen Kanalrohr, der Baumhaus-Baustelle und den VHS Kassetten. Ein bisschen wie bei Nintendos Captain Toad ist jedes Level ein kleines, dreidimensionales Konstrukt, dass es zu durchqueren gilt. Aber gesteuert werden kann im Grunde nur die Zeit. Durch gezieltes Vor- und Zurück-Spulen müssen die beiden Figuren an Positionen gebracht werden, an denen sie interagieren können. Und dann wird mit gewitztem Vor-und-Zurück der Weg frei gearbeitet. Wie viel mit diesem simplen Konzept möglich ist, beweisen The Voxel Agents über mehr als zwanzig Stationen.
Neben seinem kreativ minimalistischen Spielsystem punktet „The Gardens Between“ mit einer melancholischen Atmosphäre und einem ungewöhnlichen Zugang zum Thema des Erwachsenwerdens. Nur die sphärischen Klänge, die die einzelnen Levels begleiten, werden mit der Zeit ein bisschen mühsam und wirken auswechselbar. Und ganz billig ist das Spiel für die kurze Spielzeit auch nicht. Aber ein sympathisches kleines Studio mit so viel kreativem Potenzial hat sich diese Unterstützung durchaus verdient.
„The Gardens Between“ ist bereits für Switch, PS4 und auf Steam erschienen.