Van Halen haben es endlich im Kasten. Nach 27 langen Jahren kommt wieder ein Werk mit dem grandiosen David Lee Roth an den Stimmbändern.
Da schnalzen die Kenner mit der Zunge. Nach 27 Jahren ist die erste Platte von Van Halen mit ihrem ersten und in allen Umfragen am meisten geliebten Sänger David Lee Roth in der Zielgerade. Gerade eben wurden der Mix und das Mastering fertig gestellt. Gemessen an der Geschichte der Band um den genialen Seitenvirtuosen Eddie Van Halen, der eine der letzten Revolutionen des Rock entfachte, liegt die Erwartungshaltung immens hoch.
Wie schon traditionell immer wieder geschehen, war es auch bei diesem Album knapp am Bruch zwischen den alten Streithähnen Roth und Halen. Dabei dachte man, dass eine gewisse Reife Ruhe in die Gewässer bringen würde. Eddie ist aktuell ohne Alkohol und Schmerzmittel in einer Ehe glücklich, körperlich fit (langjährige Hüftprobleme) und frei von herben Krebs-Attacken. David Lee Roth Aka DLR aka Diamond Dave hat nicht mehr den Anspruch, der Welt größter Ladykiller wie Showrocker zu sein und steht mittlerweile zu seiner Vorliebe – nach Lust und Laune – für beide Geschlechter. Zwar ging die Reunion-Tour mit Eddie’s jugendlichem Sohn Wolfgang am Bass – der ursprüngliche Bassist Michael Anthony rockt mit Ex-Sänger Hagar mit Joe Satriani bei den auch nicht üblen gleichzeitig releasenden Chickenfoot – halbwegs menschlich in Ordnung. Aber im Studio krachte es doch wieder gewaltig. Einige Produzenten warfen das Handtuch oder wurden Teamchef-like in die Wüste geschickt, zwei solche Egos dulden eben kaum einen weiteren Meister im Haus. Zuletzt gab es nochmals Konflikte wegen der Aufnahmen der Stimmen. Während der Showmaster Roth zufrieden war, wollte Eddie unbedingt noch mehr Versuche machen. Was dann im Endeffekt auch geschehen ist. Dann nochmals Diskussionen um den Mix, der auch deutlich länger als veranschlagt brauchte. Und schon ist man ein halbes Jahr hinter dem Zeitplan, denn ursprünglich wollte man schon diesen Sommer mit dem neuen Werk zu den Fans um den Erdball reisen. Nun ist noch nicht einmal abgesichert, dass sich eine Veröffentlichung vor Weihnachten ausgeht, denn man verhandelt noch mit Plattenfirmen um das Gold in der Kiste. Nun soll es in den ersten Monaten 2012 einen ersten Triumphzug durch die USA geben, Europa wäre dann nächsten Sommer auf der Liste. Der aktuell zuständige Produzent Ross Hogarth, der schon Hits mit Mötley Crue, Melissa Etheridge, Jackson Browne, Fleetwood Mac, Little Feat, John Fogerty, Keb‘ Mo, Lifehouse oder Ziggy Marley feierte, zeigt sich euphorisch: „Ich finde es großartig, schließlich ist das die Original-Band, Eddie und Alex mit Wolf am Bass und dann David Lee Roth als Sänger. Die Killer-Ausgabe von Van Halen, erneut an der Spitze ihres Genres. Und die Band steht förmlich in Flammen!" Solch hoffnungsvolle Worte gehen natürlich wie Feuerwasser die Jahrzehnte ausgetrocknete Kehle runter. Oh Yeah!