The Gap präsentiert »Katzenfestung«, das neue Video von Die Buben im Pelz. Unter der Regie von Jim Holderied wurde der Titelsong des neuen Albums bebildert. Dieses besteht aus selbstgeschriebenen Stücken mit sehr viel Rockmusik.
Die große Frage nach jedem Erfolgsalbum: »Wie gemma’s an?« Die Möglichkeiten sind vielfältig und gleich konsequent: Exitus, Kopie oder Innovation. Der Erfolg der beiden letztgenannten ist abhängig von Konzept und Zeitlosigkeit. Eine Gruppe, die immer wieder dasselbe macht, kann – und wird in der Regel auch – mindestens so erfolgreich sein, wie eine, die sich ständig neu definiert. Was aber, wenn die Idee hinter dem Erfolgsdebüt so innovativ ist, dass sich jede Wiederholung abnützen würde?
Die Buben im Pelz haben bekanntermaßen »The Velvet Underground & Nico« ins Wienerische übertragen, haben Hymnen fürs kollektive Gedächtnis verfasst, mit »Venus im Pelz« oder »Olle faden Parties« den Geist des New York der 1960er-Jahre in ein wohlstandsverwahrlostes Wien der 10er gehievt und dabei erstaunlich spitzfindiges Zeitgefühl bewiesen. John Cale und Lou Reed waren für Christian Fuchs und David Pfister das, was Bruce Springsteen für Willi Resetarits und Günter Brödl war.
Aber man hat ja gewusst: Covern können sie. Schon das Vorgängerprojekt Neigungsgruppe Sex, Gewalt & gute Laune – an dieser Stelle muss zum wiederholten Male gesagt werden, dass diese Gruppe vielleicht das Beste gewesen ist, was Wien jemals hervorgebracht hat – zeichnete sich durch hervorragende Cover-Kunst aus. Man denke neben »Video Spü«, »Luada« oder »Sterben am Wein« auch an das Mega-Cover von »Das Feuerwerk ist vorbei«. Aber – und das ist die Frage, die hinter dem neuen Album »Katzenfestung« steckt – wie gut können David Pfister und Christian Fuchs gemeinsam eigene Lieder auf Wienerisch – die Sprache der Stunde – schreiben?
Es geht um Katzen
Ja, »Katzenfestung« ist das neue Album von Die Buben im Pelz. Und ja, alle Songs wurden dieses Mal selbst geschrieben. Und ja, es ist klassische Rockmusik, variabel eingesetzt: Stoner-Rock, Post-Punk, College-Rock. Und vieles dazwischen. Und ja, es geht um Katzen. Wie im hier erstmals ausgestrahlten Video zu »Katzenfestung«, bei dem Shooting-Star Jim Holderied Regie geführt hat. In einer Welt, in der Dystopie vielleicht bald Utopie ist, wo aus Plüschtieren Bestien der Wildnis werden, wo David Pfister als alleiniger Ankläger geopfert wird, ist eine Festung vielleicht das einzige Hemmnis gegen alles Übel da draußen. Isolation als letzte Hoffnung. Das, was vielleicht auch Rockmusik zu leisten im Stande sein kann.
»Katzenfestung« von Die Buben im Pelz erscheint bei Noise Appeal Records. Am 16. Juni 2017 spielt die Band in der Roten Bar im Wiener Volkstheater eine Album-Release-Show. Ab Oktober ist sie auf Österreich-Tour.