Sie werden dich früher oder später finden und dir dein Leben zur Hölle machen.
Auf dem Weg zur SVA von Schwarzkapplern erwischt? Strom aus, Internet aus? Klassiker. Ein paar Geschichten über typisch österreichischer Endgegner findet ihr in der Gallery.
Kirchenbeitragsstelle
Die meisten Menschen wundern sich ja, wenn sie viele Jahre nach der Taufe, an die sie sich nicht einmal erinnern können, wieder von ihr hören. Wie ein SMS einer längst verdrängten Ex-Liebschaft, schneit das Briefchen – oder heutzutage oft sogar Mail – plötzlich in irgendeine Form von Eingang. Die Kirche braucht Geld. Vor lauter Schock treten die meisten Menschen gleich aus. Wer zu faul ist oder das Gewissen beruhigen will, zahlt halt ein Bisserl. Man kann ja viel Negatives über die Kirche sagen, aber beim Eintreiben des ihr Geschuldeten, ist sie der Inbegriff der Konsequenz. Eine freundliche aber bestimmte Task-Force, die durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist und an der sämtliche ketzerische Beleidigungen abprallen, wie Schneeregen an einer North Face-Jacke, presst auch aus dem unwilligsten Schäfchen mindestens einen Zehner im Monat. Wer es bedenklich findet, durch den Kontakt von komisch riechendem Wasser auf der eigenen Babystirn lebenslänglich verpflichtet zu sein, einem Verein Geld zahlen zu müssen, den wird die folgende Geschichte in noch größeres Staunen versetzen: Denn selbst mich erreichte die Forderung der Heiligen Mutter Kirche nach Barem. Dabei bin ich nicht einmal getauft. Das schrieb ich der Mutter auch zurück. Aber ich sei doch ein paar Jahre im römisch-katholischen Religionsunterricht gewesen, ließ man mich prompt wissen. Ich müsste also gefälligst beweisen, dass ich nicht getauft bin. Maria und Josef! Ich fragte freundlich nach, warum denn die Kirche weiß, wo ich meine Schulzeit verbracht habe, es warad wegen der Trennung von Kirche und Staat. Außerdem besitze ich keine Urkunde über meine Nicht-Taufe, ich könne und wolle das also nicht beweisen müssen. Ich riet der freundlichen Person auf der anderen Seite der E-Mail, einmal das Taufregister zu konsultieren, in dem ich nicht stehe und sich dann bei mir für diese Farce zu entschuldigen, es warad wegen der Verzeihung. Nach ein paar Tagen schrieb mir dann die nächsthöhere Kirchenebene noch freundlicher, dass das wohl ein Fehler ihrerseits war. Seit dem habe ich nichts mehr von der Kirchenbeitragsstelle gehört. Es fühlt sich trotzdem nicht wie ein Gewinn an. Amira Ben Saoud
SVA
Ist man selbstständig braucht man eine Krankenversicherung. Da tritt dann die Sozial Versicherungsanstalt vulgo SVA auf den Plan. Das wird teuer. Und je mehr man verdient umso mehr gibt man ab – bis zu einem Höchstbeitrag, schließlich will die SVA ja nicht das Image eines Wegelagerers pflegen. Wird man aus widrige Umständen des Schicksals zum Ein Personen Unternehmen (EPU) und verdient eh schon wenig, oder einmal viel, dann wieder wenig, wird man noch grantiger auf die SVA und ihre Berechnungsmodi für Kranken-, Arbeitslosen- und Pensionsversicherungen. Zumal man – nicht selten – prozentuell mehr bezahlt als Angestellte oder größere Unternehmen. Ab 1. 1. 2016 wird sich die Situation aber hoffentlich etwas entspannen. Dann bezahlt man weniger Mindestbeitrag und ist auch sonst ein wenig flexibler bei den Abgabeberechnungen. Wie man mit dem Endgegner SVA fightet, liest man am besten auf der Seite der Initiative Amici della SVA nach. Lustiges Detail am Rande: Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl, der die Interessen von 240.000 EPUs vertritt, ist auch Obmann der SVA und vertritt die EPUs quasi gegen sich selbst. Könnte das nach Interessenskonflikt riechen? Leitl: "Ich trenne das selbstverständlich, da wird nichts durcheinandergebracht." Super. Manfred Gram
UPC
Die Mitarbeiter des des unfähigen Personen Clubs, kurz UPC, haben es heutzutage nicht besonders leicht, wo jeder schon bei 5-minütigen Netzausfällen 5-stündige Wutausbrüche bekommt. Und wenn man sich einmal dazu durchgerungen hat, bei UPC anzurufen, ist man ohnehin schon auf 180. Man ruft nämlich aus Erfahrung erst an, nachdem man schon fünf mal das Modem aus- und an-, um- und abgesteckt hat und das letzte, was man hören will, ist – wenn einen nach einer halben Stunde in der Warteschleife ein "Techniker" dazu anweist, das bescheuerte Modem ab- und wieder anzustecken.
Amira Ben Saoud
Polizei
Kontakt mit den Ordnungshütern lässt sich im Laufe des Lebens leider nicht vermeiden. Manchmal sucht man diesen Kontakt selbst, manchmal kommen die Herren und Damen aber auch ungefragt. In einer redaktionsinternen Umfrage haben wir die zehn häufigsten Gründe, die zu Begegnungen mit der Exekutive führten, ermittelt. 10. Körperverletzung (als Täter) 9. Verstoß gegen das Suchtmittelgesetz 8. Körperverletzung (als Opfer) 7. Sachbeschädigung 6. Es wurde bei mir eingebrochen 5. Beim Planquadrat rausgefischt (aber nur 0,4 Promille gehabt) 4. Zeugenaussage wurde benötigt 3. Zu schnell gefahren 2. Verlustanzeige gemacht 1. Ruhestörung Alles unangenehm, aber da "Ruhestörung" exorbitant oft gefallen ist anbei ein kleiner Leitfaden, wie man sich aus dieser Bredouille wieder rauswinden kann. Als Credo gilt: Ist die Ruhe erst einmal gestört, heißt es selbige zu bewahren, wenn dein Freund und Helfer vor der Tür steht. Unter der Uniform steckt letztlich ja auch nur ein Mensch und der will umgarnt, umschmeichelt und mit Witz eingeseift werden. Eine Nachtschicht ist ja kein Zuckerschlecken, da tut es schon mal gut, wenn die Tränen von der Freude und nicht vom Gas kommen. Also folgende Situation:
Es macht "Ding Dong", man öffnet und vor der Tür stehen zwei Streifenpolizisten. Höflich bleiben, freundlich grüßen und das Gespräch eröffnen, denn nur wer agiert, muss nicht reagieren.
a. Schönen guten Abende und ruhig herein spaziert. Erfrischungen gibt es in der Küche. Am Herd steht ein veganes Chili im Topf. Klo gibt’s am Ende des Ganges – aber bitte hinsetzen.
b. Sorry, ihr könnt hier nicht rein. Viel zu viele Leute – wollen ja nicht, dass die Polizei kommt, hihihihihihi.
c. Ahh, endlich, jetzt fehlen eigentlich nur noch die von der Rettung, dann sind wir komplett.
d. Guten Abend, wollen Sie in mein Activity-Team. Sie sehen aus, wie jemand der gut in Scharade ist.
e. Entschuldigung, wie waren nochmal schnell eure Namen – viel zu laut hier.
f. Endlich. Den, den, die und den bitte mitnehmen. Die sind von der Lügenpresse. Und die bitte auch – die hat das vegane Chili gemacht.
g. Nein, falsch, wir wollten Pizza.
h. Guten Abend. (Pause) Schnell, lassen sie mich durch. Ich bin Arzt.
i. Wusste gar nicht, dass ihr von bierher.at jetzt Uniformen habt. Ganz schön schmuck. Sind die von dieser Hörmanseder?
j. Wow. Das ist jetzt aber fast ein bisschen kafkaesk. Sagt euch die Türhüterparabel was. Die kommt im „Process“ vor und beginnt mit dem Satz: „Vor dem Gesetz steht ein Türhüter“. Das erinnert mich jetzt voll daran. Weil ihr seid das Gesetz und ich bin der Türhüter. Und ihr wollt rein. Bei Kafka ist es allerdings ein wenig anders. Da bewacht der Türhüter das Gesetz und lässt einen Mann vom Land nicht rein. Da steht der Türhüter quasi auf der Seite des Gesetzes. Aber ich hab eh gesagt, dass es nur fast kafkaesk ist. Boah, ich krieg immer so Redeflashs um diese Zeit. Kennt ihr das? ... Kennt ihr Kafka? ... Jedenfalls, ich bin heute euer Türhüter, was kann ich tun?
k. Guten Abend, darf ich mir kurz den Pfefferspray ausborgen?
l. Juhui, die Stripper sind da!
m. Bitte die Handschellen fest drauf machen – mein Freund kann das nicht gscheit.
n. Wissen Sie eigentlich wie spät es ist? Manche Leute schlafen um diese Zeit oder müssen morgens früh raus.
o. Ich hab Polizei, ich hab, ich hab Polizei!
Manfred Gram
Finanzamt
Übers Finanzamt schimpfen ist eine der leichtesten Übungen überhaupt. Das Problem dabei ist allerdings, dass das Niveau des abgelassenen Dampfes selten über primitives Stammtischgebrabbel hinaus geht und die, die sich auskennen halten üblicherweise geflissentlich den Mund, oder verstehen letztlich das Geflecht aus Stiftungen und Firmensitzen in Offshore-Regionen in dem sie stecken selbst nicht mehr so genau. Fakt ist. Niemand zahlt gerne Steuern. Aber man kann sich eine Art menschenfreundliche Resignation diesbezüglich aneignen wie es etwa Noel Gallagher tut, wenn er formuliert: "Wenn die Idioten das Geld brauchen, um das Land zu regieren: bitte!" Trotzdem sind nicht selten Menschen versucht Geld am Fiskus vorbei zu schummeln. Das nennt man dann Steuerhinterziehung und das ist, je nach Höhe, kein Kavaliersdelikt. Ehe man sich versieht hat man das Finanzamt als Endgegner. Das kann unangenehm werden und sollte tunlichst vermieden werden. Allerdings, das Finanzamt ist im Vorfeld ein fairer Gegner. Schlimme Finger kriegen etwa bei Selbstanzeige Straffreiheit (bis 25.000 Euro), wenn sie den offenen Steuerbetrag nachzahlen. Und verdient man jährlich nicht mehr als 12.000 Euro (Arbeitnehmer) oder 11.000 Euro (Selbstständiger) zahlt man überhaupt nix. Das ist das sogenannte Existenzminimum, aber dort herumzukrebsen ist nicht erstrebenswert. Liegt man über dem Existenzminimum muss man Lohnsteuer zahlen. Seit heuer 25 Prozent statt 36,5 %. Je nach Verdienst dann mehr. Das ist gut. Gegenfinanziert wird das mit angehobenen Grunderwerbs- und Erbschaftssteuern und der Registrierkassenpflicht. Das ist wieder schlecht, denn für mittelständische Unternehmen wird es schwieriger bis unmöglich Steuern zu hinterziehen, die das natürlich aus unternehmenstechnischen Überlebensgründen taten. Das ist jetzt allerdings kein besonders gutes Argument. Deswegen schimpft man munter weiter. Auf das ganze System, auf die Verwaltung, auf sinnlose Förderungen, und bringt, einmal erst in Rage, dann gerne auch Sachen durcheinander. Etwa mit der EU und Griechenland und den Banken und den Flüchltlingen und dem Wasser. Am Ende findet man sich dann plötzlich als abstruser Amok-Poster auf Seiten wie etwa "Fisch und Fleisch" wieder und man fühlt sich nur noch von Felix Baumgartner und Roland Düringer verstanden. Und Schuld ist das Finanzamt. Manfred Gram
Schwarzkappler
Deutlich stressfreier, aber auch etwas langweiliger wird das Leben, wenn man sich dazu entschließt Besitzer einer Jahreskarte für den öffentlichen Personennahverkehr zu werden. Dies tun immer mehr Menschen. Z. B. schrumpft in Wien seit Jahren der Schwarzfahreranteil kontinuierlich. 2015 wurden nur noch 1,8 Prozent der kontrollierten Fahrgäste in den Wiener Linien ohne Ticket erwischt. (2012 lag der Wert bei 2,7 Prozent, 2004 bei 4,6 Prozent). Hat man keinen gültigen Fahrschein, sind 103 Euro zu berappen. Die Strafgebühr soll dem Vernehmen nach in nächster Zeit erneut angehoben werden. Das bringt Vorteile für alle, nicht zuletzt auch für die Schwarzfahrer selbst. Sofern sie nicht erwischt werden, sparen sie nämlich noch mehr. Ist ja logisch. Blöd ist, dass Schwarzkappler, die üblicherweise zivil unterwegs sind, mittlerweile schwer zu erkennen sind. Während es früher oft zwei ältere, dickliche Herren mit auffälligen Bauchtascherln waren, die sich am jeweils anderen Ende des Wagons stehend konspirative Blicke zuwarfen, sind es heute deutlich jüngere Semester mit Hipster-Bärten, die direkt aus dem Gschupften Ferdl zu kommen scheinen. Da diesen topfitten Feschaks aufgrund ihrer durchs hurtige Rennrad-Fahren optimierter Beinmuskalatur kaum durch Weglaufen zu entkommen ist, empfiehlt es sich hier, immer ein paar gute Craft-Biere und LECKER Pastrami-Sandwiches mit sich zu führen. So können sie zumindest bestochen werden. Manfred Gram, Amira Ben Saoud
Symbolfoto Hausverwaltung – Das Telefon, das niemand abhebt
Hausverwaltungen sind absurd hohe Konzentrationen an absolutem Desinteresse. Und dann am erfolgreichsten, wenn sie nichts tun. Vom Hausbesitzer werden sie engagiert, damit sie ihn vertreten – und möglichst nicht mit irgendwelchen Anfragen oder Problemen belästigen. Die Verträge, die sie mit Lieferanten wie den Wasserwerken oder der Müllabfuhr schließen sind langfristig und ob der oft sehr kleinen Auswahl an Anbietern – meist genau einem – nicht besonders verhandlungsintensiv. Mögliche Aufgabenstellungen wie die thermische Sanierung eines Gebäudes lassen sich noch länger hinauszögern, als die Reparatur eines kaputten Lifts. Anfragen und Wünsche von Mietern können prinzipiell eher ignoriert werden, nicht nur aus Faulheit, sondern weil es sonst im schlimmsten Fall passieren kann, dass sich die Hausverwaltung eben doch vielleicht an den Besitzer wenden muss. Und das gilt es zu vermeiden. Martin Mühl
GIS
Wie die Kirchenbeitragsstelle will auch das GIS Geld für Dinge, die man nicht in Anspruch nimmt. Außerdem ist es (naja und die Zeugen Jehovas) der Grund dafür, dass man nie die Tür öffnet, wenn es läutet und so wichtige Pakete von der Post verpasst. Die Post gehört eigentlich auch in diese Endgegner-Liste, aber den zweiten Todes-Verein mit gelb-schwarzem Logo, der behauptet, er würde allen etwas bringen und tatsächlich niemandem etwas bringt, sehen wir uns wann anders an. Jetzt geht's um das Gebühren Info Service. Wenigstens verhehlt es nicht, wer es ist und versieht gleich die zahlreichen Briefe mit seinem Logo, was einem das Aufmachen erspart und sie direkt im Rundordner heimisch macht. Was das GIS so dreist macht, ist Geld für die Möglichkeit von etwas zu verlangen. Weder besitze ich einen Fernseher noch ein Radio – das ist GIS egal, ich könnte ja mit dem Internet Radio hören. Das ist so als würde ich mir einen Segway kaufen, weil ich ja damit fahren könnte. Wer will schon mit einem Segway fahren? Und wer GIS zahlen? Niemand. Amira Ben Saoud
Wien Energie
Ungefähr fünf mal im Jahr kommt die Rechnung des regionalen Stromversorgers. Man zahlt sowieso jedes Jahr mehr. Denn auch wenn der Verbrauch nicht gestiegen ist: Die Netzkosten und Servicekosten sind es bestimmt. Manchmal schafft man es, die Rechnungen sogar zu bezahlen, also sogar zeigerecht. Sonst macht man's eben nach der ersten Mahnung. Jetzt wirklich. Und dann kommt man eines Tages nach Hause und die Wohnung ist dunkel und kalt. Über Nachbarn oder Hausverwaltung bekommt man irgendwie Zugang zu Stromzähler. Auf diesem klebt dann ein Zettel, der einen darüber informiert, dass der Strom abgestellt wurde. Man hat nicht bezahlt. Oder eine falsche Nummer eingegeben und die Überweisung wurde nicht dem eigenen Konto zugerechnet. Die freundliche Stimme am Telefon weist einen darauf hin, dass die Zahlung nicht eingelangt ist. Jeder Versuch zu beweisen, dass überwiesen wurde, wird ignoriert – die Überweisung ist nicht auf dem Konto gebucht und deswegen kann da nichts getan werden. Innerhalb von 48 Stunden kommt aber sicher jemand vorbei, der den Strom wieder aufdreht. Keine 6 Wochen später beginnt das Spiel wieder von vorne. Martin Mühl
Apple, Samsung & Co.
Immer wieder macht die Hardware Probleme. Smart-Phone spinnt. Laptop spinnt auch. Das Tablet spielt verrückt. Was tun? Kundenhotline anrufen und mit einem Callcenter-Agent in Indien sprechen ist eine Möglichkeit. Eine Nummer ziehen in irgendeinem Kundencenter (falls es überhaupt eines gibt) wäre eine weitere. Die Möglichkeiten wie man in der Service-Wüste verdursten kann sind Legion. Unerbittliche können ihre Beschwerde auch schriftlich einreichen, denn wie sagt der Volksmund so schön: Jedes Schrifterl ist ein Gifterl. Dass die Korrespondenz mitunter am Salzamt landet liegt dabei leider im Möglichkeitsbereich. Eines dieser Salzämter dürfte seinen Sitz übrigens in der Nähe von Samsung haben. Betreff: Akku-Blähung Sehr geehrte Damen und Herren, seit Anfang des Jahres 2013 bin ich im Besitz eines Samsung Galaxy S3 Mini (Rechnung anbei). Eigentlich wollte ich ein schwarzes Gerät, musste aber einen Kompromiss eingehen und landete bei Metallic-Blue. Ein paar besonders stilbewusste Nerds in meinem engeren Umfeld lachten mich deswegen aus. Das tat weh. Sie lachten aber nicht nur über die Farbe, sondern auch über das Gerät. "Und noch dazu ein Mini, hihihih", bekam ich nicht selten zu hören. Jetzt neige ich dummerweise zu Jähzorn und bin auch sonst ein recht ungemütlicher Zeitgenosse, kann mich aber argumentativ nur mit Kraftausdrücken und Geschimpfe verteidigen. Ich glaube, Sie wollen nicht wissen, welcher Art diese Malediktionen sind. Aber diese dämlichen Apple-Wichser haben schon das gekriegt was sie verdienen und ich habe sogar zwei oder drei auf Facebook entfriendet. Auch, weil ich es nicht ertrage, wenn jemand einen so sympathischen Weltkonzern wie den Ihren mutwillig beschmutzt. Werden Sie auch den nächsten olympischen Fackellauf sponsern? Egal, Metallic Blue find ich trotzdem schön. Nicht so schön allerdings ist, dass meine mobile Stütze bereits nach nicht einmal einem ganzen Jahr in meinen Händen zum Garantiefall wurde. Und jetzt, etwas mehr als drei Monate später das nächste Problem. Mein Akku hat sich aufgebläht, deswegen schaltet sich mein Handy permanent aus. Das erklärten mir zwei von einander unabhängige Servicestellen. Nach sehr geschicktem Nachbohren meinerseits (Warum ist das so?, Passiert das öfters?, Nur bei dieser Serie?, Bei allen Akkus?) konnte ich in Erfahrung bringen, dass dies wohl ein etwas häufig auftretender Fabrikationsfehler ist. Vorwiegend bei S4 Modellen. Aber wohl auch bei S3-Minis, wie mir scheint und man durch Drücken auf den Akku leicht feststellen kann. Jetzt wissen Sie sicher schon länger, ich allerdings erst seit einigen Stunden, dass Garantie auf Zubehör nur für sechs Monate gewährt wird. Die Blähung kommt also eindeutig zu spät. Sie hätte schon im letzten Frühling passieren sollen. Pech? Schon. Aber ich finde, sie können dieses Unglück durchaus vermindern und sich von einer kulanten Seite zeigen, denn ich bin durchaus der festen Überzeugung, dass mitverkaufte, vielleicht sogar durch Fabrikationsfehler verursachte Bläh-Akkus nicht Konzern-Standard sind. Ich hoffe wir finden gemeinsam eine Lösung, die mich zufrieden stellt, denn ich möchte durchaus noch ein Stück meines mobiltelefonischen Weges mit Ihnen gehen. Mit freundlichen Grüßen
Manfred Gram Betreff: Bläh-Akku, die Zweite Sehr geehrte Damen und Herren, eine Woche Bedenkzeit auf ein Schreiben sind genug. Sind Sie prinzipiell nicht so schnell, oder haben Sie im Kundenservice so viel zu tun? Ich kann es verstehen, glauben Sie mir. Ich spiel während der Arbeitszeit auch gerne mal eine Runde Quizduell. Unter "grambo no. 5" können Sie mich gerne herausfordern. Ich kann es aber auch verstehen, wenn Sie sich vor lauter Arbeit gar nicht retten können, wenn Sie mit anderen Kundenanfragen beschäftigt sind. So oder so spricht es aber nicht gerade für Samsung. Lassen Sie sich bitte von den freundlich-spöttischen Ton meines ersten Schreibens nicht verwirren. Mein Ärger ist durchaus noch da und ein wenig größer geworden, da ich das Gefühl habe, dass ich mit meinem Anliegen nicht zu Ihnen durchdringe. Ein einfaches: "Ja, wir können Ihnen entgegenkommen. Bitte machen sie Folgendes..." oder auch ein "Leider nein, aus diesem und jenem Grunde geht das nicht ..." würden mich aber besänftigen. Haben Sie eine Idee, was mein nächstes Smartphone werden könnte? Brauchen Sie noch lange? Ginge es schneller, wenn ich Ihnen das auf Ihre Facebookseite poste? Einige lustige Werbefuzzis und SocialMedia-Experten in meinem Freundeskreis meinten nämlich, dass das Wort "Bläh-Akku" irre lustig ist und so Dinge, egal ob in Wort oder Bild gerne geteilt werden. Das fällt mir übrigens gerade der Werbespot Ihres "S4"-Telefons ein (Zur Erinnerung: das mit den fehlerhaften Bläh-Akkus). Sie wissen, da wird als Begleitmusik Vivaldi gespielt. Die Vier Jahreszeiten. Sommer. 3. Satz. Das Gewitter bricht aus ... Irgendwie passend, nicht? Beste Grüße
Manfred Gram Wieder eine Woche später kam endlich Antwort von Samsung: Guten Tag Hr. Gram,
der Akku befindet sich für einen kostenlosen Tausch leider zu lange außerhalb der Garantie.
Mfg xxxx Nett, aber ich kann kürzer, du Wappler: Hallo Hr. xxx, schade. mg Manfred Gram
AMS
Das AMS ist die Lotterie unter den Endgegnern. Denn es ist nicht pauschal scheiße, wie die SVA zum Beispiel, sondern es kommt wirklich darauf an, wen man erwischt. Und genau das macht es so grausam. Während manche von ihren Betreuern quasi mit Weintrauben und Fußmassagen verwöhnt werden oder zumindest weitestgehend in Ruhe gelassen werden, werden anderen in niemals enden wollenden Excel-Kursen gequält oder müssen sich für Jobs bewerben, für die sie eigentlich gar nicht qualifiziert sind. Es gab eine Zeit in meinem Leben, in der ich gerne Mindestsicherung beantragt hätte, aber leider habe ich den schwerwiegenden Fehler gemacht, während meines Studiums gearbeitet zu haben. Ergo war das AMS für mich zuständig und da ich noch ein Küken war, die U25 Abteilung des AMS, die es tatsächlich gibt. Ich geriet natürlich an so einen Zuckerbrot und Peitsche-Typen, der mir in Spitzenwochen bis zu 7 Briefe mit Jobausschreibungen zuschickte, für die ich mich zu bewerben hatte, auch wenn in jeder einzelnen dieser Ausschreibungen eine kaufmännische Ausbildung verlangt wurde, die ich nicht hatte. Es warte größte Papierverschwendung, die ich jemals persönlich miterlebte und es nervte mich irgendwann so sehr, dass ich anrief und dem Herren sagte, dass ich auf die 200 Euro, die mir das AMS im Monat zahlte, freiwillig verzichte. Der Herr war dann extrem beleidigt und meinte, dass ich dann aber nie, nie, nie wieder zum AMS zurückkehren kann, was mich ein bisschen an die Szene zwischen Scar und Simba in König der Löwen erinnerte. Wie viele andere Dinge, die er mir im Laufe unserer kurzen Bekanntschaft sagte, stimmte wohl auch das nicht. Amira Ben Saoud
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