Crack Ignaz und Wandl drücken Deutschrap den österreichischen Stempel auf, gerade weil sie es nicht versuchen. „Geld Leben“ ist eine Anekdotensammlung aus dem Göd Life zweier unheiliger Hallodris. Einer ist so alt wie Jesus, der andere kann nur besoffen Mundart reden. Sie hassen Genres und lieben heiße Bäder, no homo.
Wandl, du singst nebenher. Hört man dich auf der Platte, als Sample?
Ja, von mir gibt’s Gesang zu hören.
Welche Nummer?
Das musst du selbst herausfinden. (grinst)
Hatte Lex Lugner eigentlich was mitzureden in der Produktion?
Nein. Da war niemand involviert außer uns zwei. Darum auch keine Features. Generell bin ich nicht so der Feature-Fan. Nur im Mission-Mastering war The Clonius beteiligt.
Du baust ja auch Beats…
Ja erst vor kurzem wieder. Fuego, oida. Ultra. Ich hoff, dass ich‘s am Valentinstag raushauen kann. Richtig emotional shit. Ich sing sogar.
Apropos Lyrics. In Interviews und Texten kommt durch, dass ihr ein klares Bild davon habt, was Rap nicht sein soll. Stichwort „Messerstecher für Messagerapper“ und Statements gegen Realness. Was soll Rap denn sein?
Ignaz: Es ist nicht so, dass ich weiß, was Rap nicht sein soll. Ich sag nur, was ich Rap-technisch nicht feier. Aber Rap darf sein, was es will. Mich stört genau das, wenn Leute sagen, „Rap darf nicht“. Da kann von mir aus Taylor Swift rappen.
Welche Message-Rapper hast du gemeint?
Ignaz: Den Wandl, oida. Bullets für den. Und Crack Ignaz, der geht auch gar nicht.
Seid ihrs eigentlich Leid, dass ihr dauernd deutschen Moderatoren die Mundart-Vokabeln erklären müsst?
Ignaz: Hat sich aufgehört. Also, ich muss nichts mehr erklären. Die wissen Bescheid. (grinst)
Wandl: Ich red ja nicht mal Mundart.
Ignaz: Er würd gern, aber er scheitert. Wir waren im Salzkammergut, Shoutout an Salkammergut, und da ist ihm die Alpenregion eingfahrn. Da hat er angefangen, Mundart zu reden. So eine Blamage.
Wandl: So ein Bullshit. Wir waren einfach ur besoffen.
Ignaz: Wir waren nicht besoffen, noch am Berg oben hast du schon angefangen mit dem Shit.
Ihr habt zwei Lieder nach klassisch-amerikanischen Schmalzlocke-Stars benannt – „Elvis“ und „James Dean“. Habt ihr einen Bezug zur Ära?
Ignaz: Das waren die Prototypen der Bad Boys. Und Marlon Brando auch. Die kann man schon feiern. Nächstes Album heißt „Marlon“.
Auch sonst orientiert ihr euch an den Staaten. Ohne die Begriffe wie „Based-Bap“ oder „Boom-Trap“ aus der Versenkung zu holen, wie kam’s zu den Anleihen beim Ami-Rap?
Ignaz: Entschuldigung, Hip Hop kommt aus den Staaten. ‚Hui, das ist aber amerikanisch‘ ist eins der dümmsten Meldungen überhaupt. Welches Element von Hip Hop ist nicht aus den Staaten? Wenn jemand Boom-Bap feiert und sagt: ‚Ihr schaut euch alles von den Amis ab!‘, dann denk ich mir, ja, was soll das bedeuten?
Wandl: Was ist überhaupt Ami-Rap?
Ignaz: Was ist fucking Ami-Rap, oida?
Wandl: Scheiß Genres.
Ihr seid ja sogar als Pop und Schlager bezeichnet worden.
Ignaz: Ja, "Kirsch" ist poppig, soll‘s aber eh sein, ist ja geil. Unsere Schlager-Wünsche haben wir noch nicht erfüllen können, aber das wird schon. Valentinstag. Wird das geil.
Wandl: Ich kenn‘s schon. Ich hoffe, es geht nicht viral, sonst kommen wir da nie mehr weg. Das waren schon meine Bedenken bei "König der Alpen". Beides ist so richtig dumm, aber man grinst drei Minuten lang durch.
Wie soll‘s weitergehen mit euch?
Ignaz: Wie willst du dein Ziel kennen, wenn du den Weg erst bahnen musst? Wenn du die Speerspitze bist? Wir sind wie zwei Kapitäne, Gallionsfiguren, Pretty Boys. Turnup. Wir gehen in Richtung Zukunft, oida!
Erstmal Tour mit LGoony. Danach eigene Tour? Sicher, aber fix ist noch nichts.
Warum gibt’s zu euch eigentlich noch keinen Wikipedia-Eintrag?
Wandl: Weil du ihn noch nicht geschrieben hast.
"Geld Leben" von Crack Ignaz und Wandl ist bereits erschienen. Crack Ignaz und Wandl spielen am 22. Jänner live, LGoony ist auch dabei.