Wege aus dem Mainstream

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Warum haben Sie die Galerie gerade jetzt eröffnet?

In der Galerie Engelhorn 22 am Stubenring, gegenüber vom MAK, gab es schon vor zehn Jahren experimentelles Design zu sehen, etwa vom Österreicher Robert Stadler, der in Paris arbeitet und von dem wir auch heute noch Sachen haben. Doch die Schwierigkeit ist immer: Wie mischt man so etwas mit anderen Dingen, sodass es fürs Publikum interessant wird?

Offenbar gibt es erst jetzt auch in Österreich Interesse dafür. Seit wann haben Sie auch junge Wiener Büros im Programm?

Als erstes aufgefallen sind mir die Töpfe, die das Büro Polka für Riess Email entworfen hat: Das war 2007 und da dachte ich mir: Wow, das müssen wir unbedingt haben! Und mittlerweile hat sich bekanntlich viel getan und es gibt mehrere junge Büros, die Beachtliches leisten.

Sie arbeiten schon seit langem als Designmöbel-Händler, haben auch Klassiker des 20. Jahrhunderts im Programm.

Mich haben immer schon Ansätze abseits rein funktionalen Designs interessiert. Aber beim historischen Design ist es so: Irgendwann kennt man die spannendsten Sachen und das Kribbeln geht ein bisschen verloren. Das stellt sich bei neuem Design wieder ein.

Kann man mit experimentellem Design in Österreich überhaupt punkten?

Ich bin optimistisch, dass es gelingt, immer mehr Menschen davon zu begeistern, dass es auch Zugänge zu Design gibt als den funktionalen, zum Beispiel sinnliche. Davon abgesehen agieren wir natürlich auch international.

Die Preise am Kunstmarkt sind teilweise hysterisch. Und im Bereich Design?

Auch Design wurde von den Spekulanten überschwappt und ich rechne schon mit einer teilweisen Bereinigung. Aber wenn man von zeitgenössischem österreichischem Design spricht, muss man schon sagen: Wir bewegen uns hier auf einem sehr moderaten Preisniveau. Und ich bin überzeugt davon, dass sich hier die Qualität durchsetzen wird.