Martin Puntigam sagt wo es lang geht

Martin Puntigam präsentiert ab Mitte November sein neues Programm »Supererde«. Ein neuer Planet will gefunden und bewohnt werden, damit endlich alles gut wird.

Steckt die Rakete tatsächlich im Rektum, oder ist sie einfach nur zwischen den Backen eingeklemmt – das kann man nämlich nicht so genau am Bild erkennen?

Für diese Frage bin ich dankbar und möchte der Bevölkerung auf diesem Wege zurufen: Silvester steht vor der Türe, Raketen werde bald wieder leicht erhältlich sein, probieren Sie es einfach aus, denn nur wo man zu Fuß war, war man wirklich!

In deinem Programm kommt auch Felix Baumgartner eine Rolle zu. Ihr tauscht die Köpfe. Du kriegst also seinen Körper und springst aus der Stratosphäre …

Von der Grundidee, nämlich zu behaupten, der Protagonist sei aus 39 km Höhe gesprungen, und Felix Baumgartner nur das Fotomodell des Events, ist nicht viel mehr geblieben als die Überlegung, ob man eine Reise, die mehrere Lichtjahre dauert, dadurch überleben kann, indem man seinen Kopf regelmäßig auf einen neuen Körper verpflanzt. Was medizinisch zwar sehr kompliziert, aber theoretisch machbar ist.

Hätte ich den ursprünglichen Gedanken weiter verfolgt, müsste ich mich jetzt eher fragen, ob ein Sixpack am Rumpf ein guter Tausch ist, wenn ich dafür Kinder zu ohrfeigen auf einmal lässig finden muss. »Mens sana in corpore sano« ist übrigens keine Feststellung, sondern ein Wunsch, und zwar, dass ein gesunder Geist in einem gesunden Körper wohnen möge, damit es ihn nämlich möglichst lange gibt. Das wird gern missverstanden.

Mit den Science Busters erhältst du Ende November den österreichischen Kabarettpreis – wie geht es mit dem Format im TV weiter?

Die Verhandlungen für eine mögliche Fortführung sind am Laufen und alle Beteiligten bemühen sich sehr, was keine schlechte Nachricht ist. Resultat lässt sich aber noch keines verlauten.

Wisst ihr eigentlich von irgendwelchen Nachahmern, von anderen Wissenschaftlern, die versuchen, auf Bühne lustig zu sein?

Hier vermähle ich sehr gerne wissenschaftliche Exaktheit mit unverblümter Eitelkeit und stelle richtig: wir versuchen nicht nur lustig zu sein, wir schaffen es sehr oft auch. Und wir waren beileibe nicht die Ersten, die das versucht haben. Vor allem im angelsächsischen und US-amerikanischen Raum gibt es jede Menge Menschen mit Humor, die sich für Wissenschaft interessieren und das auch zum Ausdruck bringen können. Außerhalb von Österreich sind Naturwissenschaften nämlich nicht so unbeliebt wie bei uns, und man findet deutlich weniger Menschen, die auch noch stolz darauf sind, dass sie in der Schule in Physik, Chemie oder Mathematik Nieten waren.

Man erzählt sich, dass Leute, die nur die Science Busters kennen, bei deinen Solo-Programmen immer wieder spontan den Saal verlassen. Beeinflusst das, wie du neue Programme schreibst? Etwa, in dem du die Menschen schnell rausspielen oder doch halten willst?

Das ist eine Urban Legend, die neben dem Huhn mit Gipsbein wohnt und sich mit der Spinne in der Yuccapalme eine Wohnung teilt. Natürlich kann es passieren, dass ab und zu wer vorzeitig marschiert, aber Plan ist das keiner. Der Plan lautet vielmehr, immer möglichst schlau und witzig zu sein, sodass niemand in Versuchung gerät. Ich freue mich über alle Besucherinnen und Besucher und möchte auch, dass sie (gefälligst) bis zum Schluss bleiben, denn für wen mache ich das alles denn? Doch nicht für mich!

Martin Puntigam präsentiert »Supererde« am 12. und 16. November im Wiener Stadtsaal und am 14., 15. und von 21. bis 30. November im Niedermair. Am 6. und 7. Dezember findet in der Wiener Stadthalle »Science Busters XXL« statt. Alle Termine und mehr Infos unter www.puntigam.at

Bild(er) © Ingo Pertramer
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