Wenn Retro so richtig öde ist

Dem Action-Spiel »Devil’s Third« ist ein gewisser trashiger Charme nicht abzusprechen. Das wars aber auch schon auf der Haben-Seite.

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Der Hero in „Devil’s Third“ könnte direkt aus den 1980er-Jahre stammen: muskulös, Knarre im Anschlag, Katana am Rücken, den Körper voll mit Tätowierungen. Er spricht nur, wenn es sein muss und raucht unter Feindbeschuss, während er bei Eis und Schnee seinen nackten Oberkörper zur Schau stellt.

Das aktuelle Spiel von Tomonobu Itagaki und seinen Valhalla Game Studios (früher bei Tecmo für „Dead or Alive“ verantworlich und bekannt für seine großspurigen Aussagen) wirkt leider auch grafisch und spielerisch ziemlich angestaubt. Optisch hätte die Gewaltorgie zum Launch-Tag der Xbox-360 – also 2001 – vermutlich für einiges Staunen gesorgt. Im Jahre 2015 macht der Wii-U-Shooter diesbezüglich aber keinen Stich; an verwaschenen Texturen und unrealistischer Beleuchtung stoßen sich mittlerweile nicht nur Grafikfetischisten. Und wenn Flugzeuge explodieren oder Gebäude von der Bildfläche verschwinden, denkt man an die Konkurrenz („CoD“?), die das besser hinbekommt. Abgesehen davon sorgt die Kamera dann noch zusätzlich für Ärger …

Dabei verdient der Versuch, verschiedene Action-Spielarten unter einen Hut zu bekommen, Lob. Das traut sich mittlerweile fast niemand mehr. Richtig Spaß macht der Titel immer wieder im Nahkampf (die Kills sind hier überdreht brutal) und bei so manchem Boss-Duell. Ach ja, die Story: Mutierte Söldner streben nach der Weltherrschaft, Ivan muss das verhindern. Das klingt dann wieder so schön einfach und nach der »guten alten Zeit«.

»Devil’s Third« ist bereits für Wii U erschienen.

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