Spätestens seit Ilse Benkö wissen wir, das Politiker nicht immer unbedingt ein Händchen für Töne haben. Aber sie ist bei weitem nicht die einzige, die es zumindest versucht hat – der neueste Kandidat unserer Beispielreihe "Musik", die niemand vermisst hätte: Richard Lugner.
Okay, zugegeben: wir haben uns schon ein bisschen gefreut, als wir gehört haben, dass Richard Lugner nun "rappt". In seinem Wahlkampfsong "Richard Lugner for President" plant er Großes: zum Beispiel einen Zaun Richtung Ungarn, damit alle nur mehr in Österreich einkaufen oder einen Staatsempfang in der Lugnercity. Im Video selbst passiert nicht viel, so bleibt mehr Platz für die Lyrics, die in einem Layout präsentiert werden, dass aussieht, als wäre es von der FPÖ geklaut. Die Musik wirkt dabei ein bisschen, als wäre sie von einem der Prater-Fahrgeschäfte geklaut. Nur Lugner selbst, der ist, wie er ist.
Damit hat es Lugner auch in unsere Youtube-Playlist geschafft. Die schlechtesten 12 musikalischen Werken von politischen Parteien in Auftrag gegeben oder selbst von Politikern gesungen – teilweise mit Videountermalung. Eine Playlist, die niemand sehen oder hören will. Mit dabei sind nicht nur die allseits bekannte Ilse Benkö und der bereits in der Vergangenheit diskutierte H.C. Strache Rap, sondern auch Videos, denen bisher viel zu wenig Beachtung geschenkt wurde.
Der Titel "Nicht zu fassen" des Frank-Stronach-Songs von "Ottonormalverbraucher" hält etwa absolut, was er verspricht. Das Video ist (leicht) sexistisch und auch inhaltlich werden Parteikenner bestimmt nicht enttäuscht. Nur der Frank kommt selbst leider nicht vor.
Das Video der SPÖ Linz "Mein Herz schlägt Linz" verspricht Grinsepotential bei den Mitsingenden, wunderschöne Videofilter und auch sonst Friede Freude Eierkuchen. Warum nur zwei der sin
Das BZÖ Steiermark war da 2010 schon cooler unterwegs – eine neue Version des Lasercraft 3D-Tracks "Nein Mann. Ich will noch nicht gehn" wurde zu "Ja Mann, so kanns doch nicht gehen. Darum gehn wir alle wählen." umgedichtet. Ebenfalls mit dabei – der aus dem Leben geraste Jörg Haider mit einem Song zur Nationalratswahl 2008, die Neos mit einer elektronischen Neuinterpretation der Europahymne und die ÖVP-Salzburg mit einer relativ langweiligen "Salzburg ist super"-Hymne. Eine etwa 12-Jährige singt über Chancengerechtigkeit – ja… eh.
Wir haben uns wirklich bemüht, jeder Partei in dieser Playlist einen Platz einzuräumen – leider konnten wir von den Grünen kein Musikvideo finden. Die anderen Parteien haben bewiesen, dass fehlende Musikalität kein Hindernis wäre. Außerdem hat Eva Glawischnig ja sogar mal in einer Band gespielt. Ein Musikvideo ihrer Band kann man sich hier ansehen/anhören – blonde Keyboarderin mit der Dauerwelle.
Wer noch weitere musikalische Highlights von den Grünen oder auch von anderen Parteien beitragen möchte, möge sich zB über Twitter oder Old School Mail vertrauensvoll an uns wenden.