5 Fragen an: Birgitt Wagner & Waltraud Grausgruber von Tricky Women / Tricky Realities

Seit 2001 bietet das Festival Tricky Women / Tricky Realities Frauen im Animationsfilmschaffen eine Bühne. Zur diesjährigen Ausgabe haben uns die beiden Leiterinnen erzählt, was sich seither getan hat und noch tun wird.

© Evelyn Rois

Ihr veranstaltet Tricky Women / Tricky Realities nun schon seit 19 Jahren und forscht nebenbei ganzjährig auch zu den Arbeitsbedingungen in der Branche. Hat sich seit eurem ersten Festival für Frauen im Animationsfilmschaffen etwas getan?

Filme des heurigen Programmes sind im Oscar-Rennen, sind BAFTA-, Sundance- und Annie-Award-Gewinnerinnen – ein wahres Feuerwerk von Preisen findet gerade statt. Das Beste ist: Diese Filmemacherinnen kommen alle zum Festival. Das Interesse an den kurzen künstlerischen Animationsfilmen ist enorm gestiegen – wir zeigen die Filme auch in verschiedensten Zusammenhängen während des Jahres. Immer mehr Animationsfilmemacherinnen arbeiten an Langfilmen, die meist mit verhältnismäßig kleinen Budgets realisiert werden. Die großen Gelder in der Animationsfilmindustrie gehen immer noch an die Männer.

Als Fokusland habt ihr dieses Mal Frankreich gewählt – warum gerade der Schwerpunkt auf Animation en français?

Frankreich hat sich in den letzten Jahren zu dem Animationsfilmland entwickelt. Zahlreiche Ausbildungsstätten und Festivals und auch eine gute Fördersituation für den Animationsfilm ermöglichen einen großartigen, vielfältigen Output. Wir zeigen Episoden einer gerade startenden TV-Serie, die Klassikerinnen und neue französische Talente. Bonjour la France!

Welche österreichischen Animationsfilmkünstlerinnen habt ihr gerade besonders am Schirm?

Das sind einige, die Szene ist sehr lebendig. Das Österreich-Panorama liefert einen guten Querschnitt der aktuellen Produktion. Wir haben natürlich auch die BAFTA-Nominierung von Kathrin Steinbachers »In Her Boots«, die Geschichte der unangepassten Oma Hedy, mitverfolgt.

Im diesjährigen Trailer spielt eine Gottesanbeterin die Hauptrolle, das Sujet zeigt ein tintenfischartiges Wesen – sind Tiere und Natur heuer ein wiederkehrendes Thema?

Tiere sind immer ein Thema, besonders wenn sie den Menschen ähnlich sind. Nicht nur der Gender-Pay-Gap, auch der Gender-Happiness-Gap und eine allgemeine Klimaverschlechterung – in vielerlei Hinsicht – beschäftigen uns, da scheint es mit den Tieren positiver zu laufen.

Freut ihr euch auf persönliche Highlights im diesjährigen Programm? 

Highlights sind die Künstlerinnengespräche, die Ausstellungen, der Austausch, der am Festival stattfindet – zwischen dem Publikum, den Künstlerinnen und der Branche. Die geballte Kreativität und die Leidenschaft für den Animationsfilm machen das Festival zu einem Fest für den Animationsfilm.

Tricky Women / Tricky Realities findet heuer von 11. bis 15. März im Metro Kinokulturhaus statt.

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