Cinema Next präsentiert sechs ausgewählte junge österreichische Filme für kurze Zeit exklusiv on demand. Einer davon: »CSL«. Regisseur Christoph Schwarz über seinen Film, seinen Namen und sein Maturazeugnis.
»CSL« steht für die »Christoph Schwarz Loge« und handelt von einem Männerbund, in dem aus Google-Nachbarn und Namensbrüdern letztlich Freunde werden. Es ist der neueste Streich des Medienkünstlers Christoph Schwarz, der in seinen Kurzfilmen stets charmant und unterhaltsam Lüge und Wahrheit vermischt. Cinema Next präsentiert »CSL« bis 1. Juli 2019 exklusiv online beim Kino VOD Club.
Cinema Next: In deinen eigenen Worten: Worum geht es in »CSL«?
Christoph Schwarz: Ich habe 2015 gemeinsam mit anderen »Christoph Schwarz« die »Christoph-Schwarz-Loge« gegründet und über diesen Prozess einen Film gedreht. Die Loge ist ein Netzwerk aus Namensbrüdern, ein Sozialexperiment, ein Geheimbund, ein Bubenstreich, da irgendwo dazwischen. Filmprojekt und Loge haben sich stark gegenseitig beeinflusst, was als Art Meta-Erzählung auch wieder Teil der Filmhandlung wurde.
Und welchen »Christoph Schwarz« würdest gerne noch kennen lernen wollen?
Die Loge besteht aktuell fast nur aus Christoph Schwarz im Alter zwischen 30 und 40. Ich wäre sehr interessiert, wenn sich im Nachwuchsbereich oder bei den Senioren mehr tun würde. Wobei: der Name Christoph wurde verstärkt in den 1970er und 1980er getauft, das war unser Goldenes Zeitalter, danach ging es wieder stärker in Richtung »Christian«. Generell ist der Film als Einladung zu sehen: Wer so wie wir heißt, soll sich bitte bitte melden und beim nächsten Logentreffen vorbeischauen – es wird nicht mehr mitgefilmt!
Wie kommst du eigentlich auf deine schrägen Ideen für deine Filme? (Einige davon sind hier zur Gänze abrufbar).
Ich versuche eigentlich immer, meine ganz persönlichen Interessen möglichst ehrlich in Kunstprojekte zu überführen – damit sich der Aufwand lohnt, übertreibe und konfabuliere ich massiv, was ich gleichzeitig aber wieder reumütig eingestehe, bis sich niemand mehr auskennt.
Du verwebst in deinen Filmen immer wahre mit unwahren Begebenheiten. Was macht dir Spaß am »Lügen«?
Das angenehmste an dieser Arbeitsweise ist, dass die nackte Wahrheit als solche nicht mehr dechiffrierbar ist. Soll heißen: Wenn erst einmal klar ist, dass mir nicht zu trauen ist, sind auch ungeheuerliche Wahrheiten vor Enttarnung sicher.
Auf deinem Vimeo-Account gibst du dich als Daniel Bleninger aus? Gibt es vielleicht auch Christoph Schwarz nicht wirklich?
Ich betreibe seit fast 15 Jahren das Experiment der intrapersonellen Arbeitsgemeinschaft ARGE Schwarz, in deren Rahmen alle Betätigungsfelder eines Ein-Personen-Unternehmens auf vier Untercharaktere aufgeteilt sind. Daniel Bleninger ist darin der Öffentlichkeitsarbeiter. Christoph Schwarz gibts davon abgesehen natürlich wirklich, schau her! (zeigt sein Maturazeugnis auf dem tatsächlich Christoph Schwarz zu lesen ist)
Welches ist deine Lieblingsszene in »CSL« und warum?
Auf jeden Fall der Gründungsabend der Loge, weil man uns allen die Nervosität anfänglich und die Trunkenheit am Ende wunderbar ansehen kann.
Für die, die jetzt immer noch überzeugt werden wollen: Gib eine Empfehlung ab für deinen Film in drei Worten oder in einem Satz.
Allein schon wegen des Abspanns sollte man sich den Film anschauen!
Eine Interview-Reihe in Kooperation mit Cinema Next – Junges Kino aus Österreich.