assbiting toiletpaper #025

In den USA ist eine Gruppe an Gesetzesmachern eifrig dabei der Copyright-Lobby zu gefallen. Dabei könnten sie tatsächlich das Internet kaputt machen. Buuuuh!

Aus rechtlichen Gründen werden Artikel aus unserem Archiv zum Teil ohne Bilder angezeigt.

Sehr verwunderlich für mich: In Österreich fällt die Berichterstattung zu SOPA/PIPA eher spärlich aus. Wie darf ich das verstehen? Finden Österreicher das Internet nicht sexy genug um es beschützen zu wollen? Oder reicht’s eh wenn derstandard.at und orf.at berichten? % Stimmt ja, Österreich ist ja bekannt dafür Weitsicht und Aktionismus zu zeigen, da braucht es nicht viel um uns zu mobilisieren. % Aber ein bisschen mehr Info kann ja nicht schaden, also bitte weiter lesen.

SOPA-Mann

Ein paar Schritte zurück, zum Anfang. [1] Da steht der SOPA-Mann himself, republikanischer Repräsentant für Texas im House Of Representatives, Lamar Seeligson Smith. Dieser dürfte sich gedacht haben, dass er eine neue Villa oder Luxuskarre gut gebrauchen könnte. Wer könnte ihm das wohl finanzieren? Lamar kam die zündende Idee: Entertainment-Giganten! Die haben viel, viel Geld [2] und sind in arger Bedrängnis. Und schon gab es den Entwurf zum "Stop Online Piracy Act", alias SOPA. [3]

Was kann das?

SOPA ist ziemlich laissez faire in den Formulierungen, aber kurz zusammengefasst soll SOPA dem Eigentümer von Urheberrechten in den USA erlauben von Internet Service Providern einzufordern, dass diese Websites, die anscheinend diese Urheberrechte verletzten, innerhalb der USA geblockt werden. Hier ist ein exzellentes Video, dass PIPA und SOPA in groben Zügen erklärt.

Da ist ein Fliegenschwarm in meiner SOPA …

Der übliche Lethargiker wird an dieser Stelle mit den Achseln zucken und sich denken, dass die Amerikaner arme Schweine sind, wenn das durchgeht, aber was hat das denn bitte mit mir zu tun? % Nein, nein, eh nix. Alles ist gut. Leg dich schlafen, wir wecken dich, wenn’s Gold zu regnen beginnt und dein Lieblingsessen über auf der Welt an Bäumen wächst. Für alle. % Mit uns hat es zu tun, dass es mit Sicherheit etliche Imitatoren weltweit geben wird, die es den USA gleich tun werden, sollte PIPA oder SOPA durchgehen. Frankreich ist darauf schon scharf wie der notgeile Taschenhund der gebrechlichen Oma von nebenan.

Don’t Panic. Grab your towel.

Wobei "towel" hier als Synonym für zivilen Ärger und Mut und Stimme und sonstige pro-aktive Tools stehen. Ich weiss zwar nicht, wie ihr das seht, aber ich hab mein Internet eigentlich sehr lieb. Und es wird ohnehin schon in eine Richtung gedrängt, die ich nicht so besonders sexy finde. SOPA und PIPA wollen mein heiß geliebtes Internet gänzlich töten. Das finde ich, wie soll ich sagen, durchaus zum großen, wenn nicht gar allen, Teilen derb Scheiße.

Was tun?

Zuerst sich ein wenig aufheitern lassen, weil Jon Stewart das sehr gut kann. Dann internationale Unterstützung für die Anti-SOPA/PIPA Fraktion zeigen, zum Beispiel indem man diese Petition unterschreibt, auf die Arbeit von Fight For The Future gegen SOPA aufmerksam macht oder sein eigenes Umfeld [4] sensibilisiert. Im Notfall basteln wir uns eigenes darknet im deep web. Oder nisten uns in den dark adresses ein. Voll dafür. Noch lieber wär’s mir aber, wenn wir das Internet gleich jetzt beschützen würden, oder?

No SOPA. No PIPA

Nuri "werwolf" Nurbachsch

[1] Immer gut zum Anfang zu gehen, wenn man etwas erklären möchte. Aber ich mach’s mir leicht. Hier gibt’s das ganze für Dummies, hier der Wikipedia Eintrag und hier das ganze Ding.

[2] Jetzt zumindest noch, ein weiterer Grund für Lamar sich an die Kohle zu machen, solange sie noch da ist.

[3] Davor gab es natürlich schon den %wundervollen% Vorschlag zum "Preventing Real Online Threats to Economic Creativity and Theft of Intellectual Property Act", besser bekannt als PROTECT IP Act oder PIPA.

[4] % Waaaaaaaaas?!?!!! Man kann mit facebook und twitter mehr machen als lustige macros und Fotos vom Mittagessen teilen??! Verrückt. Wir sind wirklich total in der Zukunft… %

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