»Star Wars: Squadrons« bedient die Nostalgie gealterter Fans und überfordert deren Freizeit-Kontingent nicht mit Umfang. Überfordern kann bestenfalls die Geschwindigkeit.
„All right Squadron, let’s do this. And may the force be with you!” Das war der Missionsstart meiner zweiten Online-Partie »Star Wars: Squadrons«. Eine sonore Sprechstimme, wohl so um die vierzig Jahre alt, aber nicht Teil des Skripts, sondern ein Unbekannter im Voice-Chat. »Squadrons« ist zu einem guten Teil das Spiel, das die »X-Wing«-Fans der 90er sich damals erträumt haben. Und einige von ihnen scheinen auch gekommen zu sein, um diesen Traum zu leben.
Der vorgeschlagene Einstieg ins Star Wars-Abenteuer ist eine erzählerisch solide und eindrucksvoll inszenierte Single-Player-Kampagne, bei der beide Fraktionen gespielt werden. Diesmal ist es die Neue Republik (Die Handlung spielt nach dem Ende von Episode VI), die an eine Superwaffe baut. Und das Imperium ist auf Jagd nach Spuren, um das zu verhindern. Dazu kommt eine offene Rechnung zwischen einer imperialen Kommandantin und ihrem übergelaufenen, ehemaligen Vorgesetzten. Und für optionalen Tiefgang kann im Hanger der beiden Fraktionen mit den Kolleg:innen geplaudert werden, die ihre durchaus interessanten eigenen Zugänge zum Krieg haben.
Herzstück des Spiels sind allerdings die Dogfights. Und hier haben EAs Motive Studios gut abgeliefert. Die Grundzüge sind schnell erfasst. Die manuelle Energieverteilung auf Waffen, Schilde und Antrieb sorgen für spieldynamische Feinheiten und der Rest ist rasantes 3D-Geballer mit dem Franchise-typischen Pew Pew. Die meisten Maps laden dazu ein, Gegner und Raketen mit riskanten Manövern abzuschütteln. Und schön aussehen tut das alles ohne Frage. Dass obendrein (bislang) auf Mikro-Transaktionen verzichtet wurde sei wohlwollend erwähnt. Die freispielbaren kosmetischen Veränderungen sind ohnehin recht sinnbefreit. Die anderen Fluggeräte sieht man üblicherweise als kleines Quadrat im Lock-On oder als Explosion.
Nach ein paar Stunden Kampagne bietet »Star Wars: Squadrons« gerade einmal zwei Spielmodi. Und viel Aufleveln und Weiterentwickeln ist auch nicht drin. Dem fortgeschritten gealterten Teil des Publikums mag das sogar entgegenkommen. So kann gelegentlich ein gegnerisches Squadron gedemütigt oder ein Sternenzerstörer versenkt werden, ohne dass Gelegenheitsspielende einen sichtbaren Noob-Stempel mit sich herumtragen. Der Rest ist dann ohnehin Skill und da sind jugendliche Reflexe ganz sicher kein Fehler.
»Star Wars: Squadrons« ist bereits für PC und Konsolen erschienen und unterstützt VR.