So manch großer Launch sorgt für viel Diskussion – »Battlefield 2042« setzt hier Maßstäbe. Manche Spieler sind begeistert, für viele andere bleibt nur Irritation.
EA hatte sich entschieden beim neuen »Battlefield« komplett auf die Kampagne zu verzichten und stattdessen auf die Multiplayer-Action zu setzen, die SpielerInnen langfristig im Spiel hält. Statt der bisherigen, oft im Weltkrieg angesetzten Settings, gibt es nun ein Spiel in der Zukunft, das prinzipiell mehr Freiheiten erlaubt. Freiheiten haben sich die Entwickler auch sonst gegönnt – wenn man die vielen Bugs und Ungereimtheiten so nennen will.
Denn während einzelne je nach eigenen Spielvorlieben etwa in Panzern wenig störende Fehler mitbekamen und sich ganz auf das Spielgeschehen konzentrieren konnten, gab es für andere heftigste Fehler: Unsichtbare Spieler, Schusswaffen mit denen man nicht zielen konnte, weil sie schlicht daneben schießen, oder auch ein ziemlich misslungenes Balancing.
Nun war und ist einerseits klar, dass gerade Multplayer-Spiele schwer zu testen sind, da das Spielerverhalten schwer bis nicht vorausgesagt werden kann und es zu einer Unzahl an Kombinationen kommt. Hier scheint aber mehr schief gegangen zu sein und die Entscheidung zu noch größeren Maps und noch mehr Online-Spielern bei bisher unbekannten Spielmodi scheint die Entwickler dann doch einfach überfordert zu haben.
Eine schöne Beobachtung in diesem Zusammenhang ist die Berichterstattung, die neben klassischen – und in dem Fall schwer zu schreibenden – Tests aus allerlei Berichten, Meinungen und auch Erlebnisaufsätzen besteht. Das Spiel selbst rückt hier fast in den Hintergrund und daran ist auch schon ablesbar, welche Bedeutung manche Spiele für die SpielerInnen haben und wie emotional sie an die Sache herangehen.
Mittlerweile haben EA und die Entwickler zumindest manche Ungereimtheit in Updates ausgebessert und es gab zumindest ein Wochenende an dem SpielerInnen das Spiel auf dem PC gratis testen konnten. Wirklich glatt ist das Spielerlebnis aber immer noch nicht. Und so ist einerseits vorstellbar, dass »Battlefield 2042« nach einem rauen Start im Laufe der Monate und vielleicht Jahre doch noch eine ganz Menge an begeisterten Spielern findet, die sich trotz aller Ungereimtheiten ausführlich mit dem Spiel beschäftigen und diesem mittelfristig zum Erfolg machen. Zumindest aktuell ist es aber genauso gut möglich, dass die Free-to-play-Konkurrenz zu groß ist und die Lust sich einem Spiel mit Bugs zu widmen und für dieses auch noch zu bezahlen, einfach zu gering ist.
»Battlefield 2042« ist bereits für PC, PS5, PS4, Xbox One und Xbox Serie X|S erschienen.