Diagonale-Essentials – Filmempfehlungen für die Diagonale ’23

In ihrem letzten Jahr lassen es die scheidenden Festivalleiter Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber noch einmal so richtig krachen. Eine Auswahl aus dem prallvollen Programm der Diagonale ’23.

Spielfilm lang

»Alma & Oskar« (Foto © Film AG)

»Alma & Oskar«

Nach »Egon Schiele: Tod und Mädchen« bringt Dieter Berner nun Alma Mahlers und Oskar Kokoschkas Beziehung auf die große Leinwand. Als Oskar (Valentin Postlmayr) sich im Frühjahr 1912 in Alma (Emily Cox) verliebt, ist ihr Mann gerade erst verstorben. Oskar ist impulsiv und besitzergreifend, die Beziehung wird schnell toxisch und für beide existenzbedrohend. Dieter Berner rückt in »Alma & Oskar« die Perspektive Almas in den Fokus: Eine Frau, die mehr sein will als eine Muse.

25. März, 18 Uhr, KIZ Royal Kino 1
26. März, 11 Uhr, KIZ Royal Kino 1

»I Am Here!« (Foto © Klemens Koscher)

»I Am Here!«

Der 16-Millimeter-Analogfilm von Ludwig Wüst erzählt über Monika (Martina Spitzer) und Martin (Markus Schramm). Die beiden kennen einander seit ihrer Kindheit und haben nun wieder zueinander gefunden. Sie spazieren durch den Wald und begeben sich auf die Suche nach einem Relikt ihrer Vergangenheit. »I Am Here!« ist ein Film über Trauma und Verletzung, Verwundbarkeit und Aufarbeitung. Der Film schließt an das bisherige Werk Wüsts an und bietet Schmerz wie Schönheit.

22. März, 20:30 Uhr, Schubertkino 1
24. März, 13 Uhr, KIZ Royal Kino 2

»Mermaids Don’t Cry« (Foto © Prismafilm)

»Mermaids Don’t Cry«

Der größte Wunsch der Kassiererin Annika (Stefanie Reinsperger) ist eine künstliche Meerjungfrauenflosse. Das gute Stück hat jedoch einen stolzen Preis: 2.458,90 Euro. Annika muss also weiterhin mit ihrem muschelbestickten Badeoutfit vorliebnehmen. Ihr Alltag ist voller Sorgen: der Vater behauptet, ein Pflegefall zu sein, die Kinder ihrer Freundin verlangen Aufmerksamkeit, Liebe wie Job sorgen für Stress. Wenn Annika doch nur selbstbestimmter sein könnte!

22. März, 18 Uhr, KIZ Royal Kino 1
23. März, 15 Uhr, KIZ Royal Kino 1

»Razzennest« (Foto © Monochrom Film)

»Razzennest«

Auch dieses Jahr ist Johannes Grenzfurthner mit einem Horrorbeitrag am Start. »Razzennest« changiert zwischen Genre- und Arthouse-Kino, zwischen Satire und Geistergeschichte. Besonders bemerkenswert: das exzellente Sounddesign. Im Film trifft der exzentrische Regisseur Manus Oosthuizen (Michael Smulik) die Filmkritikerin Babette Cruickshank (Sophie Kathleen Kozeluh), um einen Audiokommentar für sein neuestes Werk aufzunehmen, doch die Situation entgleist zusehends.

23. März, 14:30 Uhr, KIZ Royal Kino 2
24. März, 18 Uhr, KIZ Royal Kino 2

»Das Tier im Dschungel« (Foto © Elsa Okazaki)

»Das Tier im Dschungel«

Der Diagonale-Eröffnungsfilm vom in Wien geborenen und mittlerweile in Paris lebenden Patric Chiha erzählt – nach einer Kurzgeschichte Henry James’ – die Geschichte der beiden Nachtschwärmer*innen May (Anaïs Demoustier) und John (Tom Mercier), die durch ein Geheimnis miteinander verbunden sind. Der Film begleitet die beiden über 20 Jahre hinweg. »Das Tier im Dschungel« zeigt die Welt der Clubs als Welt der Rebellion und Gemeinschaft sowie den tanzenden Körper als Politikum.

21. März, 20:30 Uhr, Annenhof Kino 5 und 6
25. März, 14:30 Uhr, KIZ Royal Kino 2

»Die Vermieterin« (Foto © Sebastian Brauneis)

»Die Vermieterin«

Nach »3 Freunde 2 Feinde« und »1 Verabredung im Herbst« hat Sebastian Brauneis seinen nächsten Low-Budget-Film gedreht. Diesmal trifft Prekariat auf High Society, in Gestalt der am Theater arbeitenden Johanna (Marlene Hauser) und ihrer neuen Vermieterin Liliana (Margarete Tiesel). Charme, Witz, treffende Dialoge und einige Plot-Twists sind in dieser Satire zuhauf zu finden, die nebenbei noch die Genres »Wohnungsmarkt-Krimi« und »Mietrecht-Musical« etabliert.

24. März, 21 Uhr, KIZ Royal Kino 1
26. März, 17 Uhr, KIZ Royal Kino 1

»Wer wir einmal sein wollten« (Foto © Lukas Allmaier)

»Wer wir einmal sein wollten«

Anna (Anna Suk) wollte eigentlich Schauspielerin werden, aber nun arbeitet sie lediglich als Aushilfe in einer Schauspielschule. Zudem holt sie gerade die Matura nach, um danach Jus zu studieren. Ihr soziales Umfeld ist kompliziert, die Liebe ein einziges Drama und dann taucht auch noch ihr Bruder mit Platzwunde am Kopf auf. Özgür Anil begleitet seine Protagonistin zwischen (familiären) Verpflichtungen und dem Streben nach Eigenständigkeit.

23. März, 12 Uhr, KIZ Royal Kino 1
25. März, 18 Uhr, Annenhof Kino 6

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