Nach ihrem letztjährigen Auftritt am Nova Rock Festival gastierten Muse gestern Abend im Rahmen ihrer »Will of the People«-Welttournee im fast ausverkauften Stadion Wiener Neustadt abermals in Österreich.
Eröffnet wurde der Konzertabend bei bestem Open-Air-Wetter und bereits zahlreich anwesendem Publikum von der japanischen Rockband One Ok Rock. Es folgte das britische Duo Royal Blood, das wieder mal bewies, dass ein Schlagzeug und ein Bass mit Effektpedalen vollkommen ausreichen können, um das Publikum in seinen Bann zu ziehen.
Um 21:10 Uhr betraten schließlich Muse – mit verspiegelten Masken – die Stadionbühne. Sie begannen ihre bombastische Show mit dem Titeltrack des aktuellen und bereits neunten Studioalbums »Will of the People«, inklusive erster Pyrotechnikeinlagen.
Schon Anfang der Nullerjahre legte die Band rund um Frontmann Matthew Bellamy viel Wert auf eine optisch beeindruckende Show. So waren Visuals, die mittels kleiner, an den Instrumenten angebrachter Kameras eingefangen wurden, bereits zu dieser Zeit Thema, doch vom Bombast, auf den Muse aktuell setzen, waren die damaligen Konzerte deutlich entfernt.
Der Teufel höchstpersönlich
Den langen Laufsteg, der in die Mitte des Publikums führte, nutzten alle drei Bandmitglieder im Verlauf des Konzerts immer wieder. Bei »Won’t Stand Down«, nach circa einem Viertel der Show, fiel dann der Vorhang an der Hinterseite der Bühne und präsentierte eine riesige Figur mit Kapuze, auf die bei »You Make Me Feel Like It’s Halloween« bekannte Figuren aus Horrorfilmen projiziert wurden. Im Zugabenteil wurde schließlich auch noch der Teufel höchstpersönlich präsentiert.
Zwischendurch gab es zur Auflockerung immer wieder Instrumentalstücke, wie das aus dem Zombiefilm »World War Z« bekannte »The 2nd Law: Isolated System«. Wie üblich wurde das erste Album »Showbiz« in der Setlist komplett ausgespart – sehr zum Bedauern der Verfasserin dieser Zeilen, die Muse erstmals 2001 in der Libro Music Hall live sehen konnte und noch immer vom Druck dieser Liveperformance begeistert ist. Auch auf Stücke aus dem zweiten Album »Origin of Symmetry« verzichtete die Band fast völlig – mit Ausnahme von »Plug in Baby«. Verlässlich mit dabei: der absolute Zugabenklassiker »Knights of Cydonia«. Er wurde von Bassist Chris Wolstenholme auf dem Laufsteg mit seiner Mundharmonika eingeleitet. Ennio Morricone ließ grüßen.
Mit ihrer gut zwei Stunden dauernden Show zeigten die in der südenglischen Kleinstadt Teignmouth gegründeten Muse einmal mehr, warum sie als eine der besten Livebands unserer Zeit gelten.
Royal Blood (© Patrick Münnich)
Royal Blood (© Patrick Münnich)
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(© Patrick Münnich)
(© Patrick Münnich)
Muse (© Patrick Münnich)
Muse (© Patrick Münnich)
Muse (© Patrick Münnich)
Muse (© Patrick Münnich)
Muse (© Patrick Münnich)
Muse (© Patrick Münnich)
Muse (© Patrick Münnich)
Muse (© Patrick Münnich)
Muse (© Patrick Münnich)
Muse (© Patrick Münnich)
Muse (© Patrick Münnich)
Das Konzert von Muse fand am 3. Juni 2023 im Stadion Wiener Neustadt statt.