»Please give it up for the biggest asshole in this room.« – Mit diesem Satz steigt Mavi Phoenix in sein neues Album sowie den namensgebenden Titeltrack ein. Er betritt damit die Bühne und stellt sich auf charmante Weise vor. Denn auf »Biggest Asshole in the Room« rechnet der Künstler mit keinem Geringeren als sich selbst ab.
So viel Therapie war ein Album noch selten. Wie einen Spiegel hält sich Mavi Phoenix dieses vor die Seele und sucht darin die (Selbst-)Reflexion. Themen wie der eigene Narzissmus und bereits begangene Fehler ziehen sich gleich einem roten Faden durch die zehn Tracks. Es ist eindeutig, dass der Musiker sich damit auch die eigene Last von der Seele geschrieben hat. Passend, dass er überdies zu seinen Wurzeln als Produzent zurückkehrt.
»Biggest Asshole in the Room« ist geprägt von künstlerischer Freiheit und Kreativität – Mavi hat es beinahe komplett in Eigenregie komponiert. Dadurch erklärt sich auch die mutige Transparenz und brutale Ehrlichkeit, mit der er sich selbst begegnet.
Düsterer Inhalt, Sommerflair im Sound
Komplett konträr zum teilweise düsteren Inhalt geben sich die Melodien und die musikalische Stimmung eher leicht und unbeschwert. Die Beats – milde, teilweise experimentell und upbeat – verleihen dem Sound des Albums ein unbeschwertes Sommerflair, das eigentlich gar nicht mit der thematischen Schwere zusammenpasst.
Auf »Biggest Asshole in the Room« geht es darum, einen Schritt zurück zu machen, sein eigenes Leben aus der Vogelperspektive zu betrachten und sich die eigenen Fehler einzugestehen. Es ist eine zündende Mischung aus interessanten Beats und schonungsloser Selbstreflexion. Von der künstlerischen Experimentierfreudigkeit, was die Beats betrifft, bis hin zur Aufarbeitung der eigenen toxischen Verhaltensmuster ist durchgehend spürbar, dass in jeder Zeile, in jeder Note dieses Albums Mavi Phoenix drinsteckt.
Das Album »Biggest Asshole in the Room« von Mavi Phoenix ist am 19. Mai 2023 bei LLT Records erschienen.