Foals Went Down, Again! – Konzertfotos: Foals im Wiener Gasometer

Über sieben Jahre liegt das letzte Wienkonzert der Foals zurück. Eine ordentlich lange Zeit im Musikbusiness – auch wenn es einige Konzerte in den Bundesländern gab. Nichtsdestotrotz lieferte die Band, wohl eine der innovativsten ihrer Generation, im Gasometer abermals eine Show der Extraklasse ab.

Einige bewegte Jahre, in denen die als Quintett groß gewordenen Foals zum Trio schrumpften und zuletzt wieder zum Quartett anwuchsen, liegen hinter Yannis Philippakis und seinen Mitstreitern. Jahre, in denen nicht nur der Livebetrieb größtenteils stillstand, sondern quasi die ganze Welt. Das nun vorliegende Album »Life Is Yours« mag das schwächste, weil glattest gebügelte, im Katalog sein, die wuchtigen Auftritte beeinflusst das aber kaum, wie sich zeigen sollte …

Immer eine Bank

Der mittlerweile äußerst definierte Foals-Sound, das Zusammenspiel des schweren, wuchtigen Unterbaus mit den flirrend-leichten Gitarren und Philippakis’ eindringlichem Gesang sind ein Bank. Gleich das eröffnende »Wake Me Up« macht das wieder einmal klar. Und auch das meist verhaltene Wiener Publikum steigt sofort drauf ein. Das Quartett – live werkt man zu sechst auf der Bühne – arbeitet sich mit einem guten Mix durch die vergangenen 15 Jahre. Ja, richtig gelesen, das Debüt »Antidotes« wurde im März 15 Jahre jung!

Von der an Math-Rock angelehnten Großtat wird etwa »Olympic Airways« serviert. Danach folgt Gefälliges bis Großartiges, nur um dann bei »Inhaler« alles, literally alles wegzublasen. Das ist so gut, da kann nicht einmal der blecherne und drucklose Gaso-Sound ein absolutes Live-Highlight verhindern. Riesiger Circle-Pit, verschwitzte Oberkörper, Crowdsurfing. Fast drei Jahre Pandemie? Piep, kein Anschluss unter dieser Nummer.

Abschließende Cocktailkirsche

Im Zugabenblock geht’s dann nach einem poppig vorgetragenen »Mountain at My Gates« mit einem extralangen »What Went Down« abermals richtig zur Sache. Das sind Rock-Momente, wie es sie nicht oft gibt. »This was one of my favourite shows of the year«, murmelt Yannis Philippakis danach ins Mikro. Kann man ihm glauben oder auch nicht – aber eigentlich egal, denn das abschließende »Two Steps, Twice« ist dann noch die Cocktailkirsche auf diesem exzellenten und exzellent servierten Live-Erlebnis.