Drei Städte, drei Stücke und ein Theater-Projekt, das versucht eine Generation und ihre Ikonen szenisch zu erfassen. „Kill Hill“ zeigt ein Spiel mit hohem Einsatz.
Beim exklusiv in Wien gezeigten Stück mit dem Untertitel „Spiel oder Stirb“ bezieht sich dieser Einsatz nicht nur auf die Leistung der engagierten Schauspieler. Auch inhaltlich geht es um ein Spiel, bei dem sich vier reiche Menschen wöchentlich amüsieren.
„Pokerface“ und „iPlay“ – zumindest im Titel der beiden in Bratislava und Prag aufgeführten Stücke findet sich eine Parallele, der Verweis auf Spiele. Bei ihren Themen – der Lebensbewältigung und der Suche nach dem eigenen Ich in einer kapitalistischen Welt – ist dieselbe materielle Fixierung, die Verdinglichung und der Bedeutungsverlust zu finden, der die Protagonisten in der Wiener Aufführung lenkt. In „Kill Hill“ gelten für sie im Leben wie im Spiel klare und strenge Regeln, die denjenigen begünstigen, der einen „Gewinnerinstinkt“ hat. Im Job, als gut verdienende Managerinnen und Manager, haben die Hauptpersonen ihre Skrupellosigkeit und Überheblichkeit bereits trainiert. Also in der harten Geschäftswelt getestet? Oder doch eher im Spiel für den realen Ernstfall erprobt? Die Grenzen verschwimmen immer mehr und plötzlich verlieren die macht-verwöhnten Figuren die Kontrolle.
Diese Generationen-Skizze entwarf der Slowake Viliam Klimacek für Generation Icons in (Central) Europe. Im Rahmen dieser internationalen Kooperation zeigt das Theater an der Gumpendorfer Straße, in Zusammenarbeit mit den Wiener Wortstätten, die Inszenierung von Martina Schlegelovà. Am 17. November kann man vor der Vorstellung auch die anderen beiden Stücke als szenische Lesungen erleben.
„Kill Hill“ im Rahmen der Generation Icons in (Central) Europe
9. – 20. November (ausgenommen am 11./12. Und 19.), 20 Uhr
17. November mit szenischer Lesung von „Pokerface“ und „iPlay“, 19 Uhr
Wien, Theater an der Gumpendorfer Straße