In Zeiten von Multimedia ist Visualisierung das Wort der Stunde. Jeder fünfte Schüler in Österreich hat eine Leseschwäche. Infografiken boomen. Grund genug, einem Pionier zu huldigen.
Grasshopper (© artSümer, Istanbul)
series Silent Zone (© Rodolpho Peraza)
Mitgift (© Michael Goldgruber)
Aus der Serie "all the things we need" (© Nikolaus Gansterer)
Ohne Titel (© Wolfgang Wössner)
Reactable
Seven Heads (© Hazem El Mestikawy)
Semafory (© Roman Týc)
Am Anfang stand ein kleiner Elefant. Diesen setzte damals der korpulente Otto Neurath anstelle einer Unterschrift unter seine Briefe. "Worte trennen, Bilder verbinden", war das Motto des Erfinders der Wiener Methode der Bildstatistik. In den 1920ern machte er sich daran, Informationen in simple Bildsprache zu übersetzen und somit für jedermann verständlich zu machen. Sein demokratisierender Ansatz der Volks- und Arbeiterbildung durch einheitliche Piktogramme war damals revolutionär. Seine "sprechenden Bilder" begegnen uns noch heute öfter, als wir denken. "A Tribute to Otto Neurath" veranstaltet nun das Künstlerhaus mit seiner Ausstellung "Zeit(lose) Zeichen", eine Ausstellung von Gegenwartskunst, die sich mit Neurath konfrontiert, inklusive interdisziplinärem Symposium und Workshops vom Institut Wiener Kreis an der Uni Wien.
Dass eine Illustration oft ausreicht, um die Gemüter zu erhitzen, kann man übrigens auch gut an den aktuellen Diskussionen rund um die neue Sexualkunde-Broschüre des Unterrichtsministeriums beobachten. Denn Bilder verbinden nicht nur, sie lassen eben auch viel Raum zum Interpretieren. Oft sagt ein Bild nämlich mehr als 1000 Worte. In diesem Sinne: ❤
Zeit(lose) Zeichen
13. Dezember 2012 – 17. Februar 2013 im Künstlerhaus, Wien
26. Jänner 2013 geladene IVC-Workshops an der Universität Wien