"10 Jahre Rock’n’Roll"! Die "Amüsierbude" Rabenhof kommt in seiner Jubliäums-Saison 2013/14 mit fettem Programm angerückt. Platz machen bitte: für die neu konstituierte Puppenregierung!
Auch eine Pressekonferenz im Rabenhof Theater soll nicht ohne Unterhaltung und Diskurs auf politischer, gesellschaftlicher wie ästhetischer Schiene auskommen. – Mit diesem Anspruch hat das originäre Volkstheater in den letzten zehn Jahren sein Publikum begeistert, bespaßt, gekratzt und beschäftigt.
Heuer feiert die kleine „Amüsierbude“ ihr 10 jähriges Jubiläum und lockt in der Saison 2013/14 mit fettem Programm… Und lud natürlich zum Programm-Vorspiel alias Pressekonferenz ein, wobei man sich morgens um 10 gemütlich, in freudiger Stimmung erst im Salon an der Bar bei Kaffee und kühlem Sprudel unterhielt; bevor sich Thomas Gratzer auf der Theaterbühne und Heinz Fischer und Frank Stronach im Puppenspielraum einen amüsanten Wortwechsel lieferten. Am Ende wurde geklatscht – eher selten für eine Pressekonferenz.
„10 Jahre Rock’n’Roll im Gemeindebau“ – so das Resumée des Rabenhof. Das Pop-Theater mit Weltblick und lokalem Hitstatus scheint verdammt zum Erfolg – bei 2.418 Vorstellungen konnten seit dem Bestehen 582.107 Zuschauer begrüßt werden, Auslastung: 85,33 Prozent. Geschäftsführer und künstlerischer Leiter Thomas Gratzer drückt es so aus: „Wir halten an einem guten, fetten, dichten Publikumsfundament.“ Prompt meldet sich da Stronach von der Puppentheater-Bühne und greischt: „85,33 % da geht noch was nach oben!“ Auch Gratzer kann Seitenhiebe verteilen – mit Stronach blieb er stets milde, doch sowie er sich feierlich bei seinen Kollegen bedankte, entschuldigte er nicht anwesende Kollegen der jüngeren Reigen – „für junge Schauspieler“ sei es „sehr schwer, vom Rabenhof allein leben zu können, und nicht nur für die jungen; denn so fett seien die Subventionen dann auch wieder nicht“. Aber auch dieser Kommentar wurde äußerst charmant mit einer gehörigen Portion Selbstironie vorgetragen.
Jubiläumsprogramm
Dem „Schnürsenkel-Budget“ trotzt stets der gute Wille – die kommende Saison wird fett: Los geht es am 25. September mit Ernst Moldens neuestem Horror-Singspiel „Hafen Wien“. Weiters erblickt Anderas Vitaseks Kabarettprogramm das "Licht der Welt – Sekundenschlaf" (8. September) – so der programmatische Titel. Dann heißt es; Platz machen für die neu konstituierte Puppenregierung: am 21. November startet die neue Rabenhof-Haderer-maschek.-Puppenshow mit dem Titel „Bye-Bye, Österreich! – Es wird politisch-satirisch, es geht um – wie Fischer herab wirft: „Naja, keiner weiß, wer der nächste Präsident wird. Es geht um Österreich, um vieles und nichts.“
Auch im neuen Jahr jagt ein Highlight das nächste: die Schriftstellerin Vea Kaiser interpretiert „Die Argonauten“ (14. Januar), Thomas Maurer feiert sein Regiedebüt mit dem Glavinics-Stück „Das Bin doch Ich“ (12. März) in schizoider ein-Mann Besetzung durch Christian Dolezal und der Erfolgsbestseller „6 Österreicher unter den ersten 5“ (23. April) wird von Dirk Stermann und Nikolaus Habjan im Puppenspiel inszeniert. Außerdem wird natürlich der Literatursalon fortgeführt, u.a. mit Sven Regener (24.Januar) und Leon de Winter (21. November) und auch „Gemeindebau-Spezialitäten“ werden wieder aufgetischt.
Mit „Alice im Mongolenland“ (2. Juni) geht der Rabenhof eine vielversprechende Liaison ein – der „I Dance Company“, welche im kommenden Jahr auch im Burgtheater und am Berliner Ensemble präsent sein wird. Und für die Kleinen: Max und Moritz-Streiche neu arrangiert sollen zum Nachahmen animieren. The Gap möchte zum Hingehen animieren und wünscht gute Unterhaltung!
10 Jahre Rock’n’Roll – die Saison 2013/14 im Rabenhof Theater
Beginn am 25. September um 20 Uhr mit "Hafen Wien. Ein Singspiel von den Toten" von Ernst Molden, weitere Infos