Vielfältige Interessen kann man Michel Comte durchaus unterstellen. Ob Fashion, Porträtfotografie, Werbung oder Fotoreportagen in Krisengebieten. Der 59 Jahre alte Schweizer zählt seit den 80er Jahren zu den gefragtesten Fotografen. Am 16. Oktober eröffnet im Wiener Kunsthaus eine Ausstellung die alle wichtigen Etappen abdeckt.
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Will man Dinge erledigen, geht man zu einem Fachmann. Handelt es sich dabei um Fotografie mit Gefühl, wäre Michel Comte wahrscheinlich eher erste als letzte Wahl. Der Mann ist bekannt für seine Fotoserien von intimen Porträts von berühmten Künstlern, Musikern, Schauspielern, Models, etc. Unter anderem fielen ihm dabei Miles Davis, Sylvester Stallone oder Sophia Lauren vor die Linse. Seit 1979 tätig, etablierte sich der Schweizer ursprünglich als Fotograf für Zeitschriften wie Vogue oder Vanity Fair.
Im Mittelpunkt das Individuelle
Eine Fotografie ist oft wie ein Bild ein Portal in eine andere Welt. Bei einem Bild ist es die Gedankenwelt des Künstlers und unsere Beziehung dazu. Bei einem Foto ist es die Tatsache, dass dieser Moment stattgefunden hat, mit all seinen Vorgeschichten und Konsequenzen. Der Blick der Person ist also mehr als nur Stilmittel, man will hier nicht nur verkaufen. Darum ist Fotografie große Kunst. Das macht auch Fotostrecken für Werbungen zu teilweise künstlerisch wertvollen Zeitzeugen. Bei Michel Comte ist das halb Pop-Art, halb Fotografie. Das ist einer der Gründe warum er als Fotograf des Menschlichen erfolgreich ist: seine Bilder zeigen Emotion und Tiefgang. Oft ist es auch das außergewöhnliche Setting, das der Fotograf auswählt, um seine Modelle in eine spezielle Atmosphäre zu stellen.
Frauen & Charity
Aktfotografie ist ebenso ein Teil von Michel Comtes Handwerk wie seine berühmte Werbefotos. Hier schafft er es, die Frau als Lebewesen stehen zu lassen. Auch wenn die Erotik oft hervorsticht, bleibt im Hintergrund groß die Weiblichkeit, ohne zwanghaft sexuell zu wirken. Soll heißen: sexy, aber niveauvoll. Generell sind es die Menschen selbst, die im Mittelpunkt stehen. Ob Frau oder Mann, Michel Comte weiß, wie es geht, jemanden in Szene zu setzten. Und zwar in genau die Szene die passt. Es geht darum jeder fotografierten Person ein kleines Denkmal zu setzen.
In der Ausstellung gibt es außerdem einen eigenen Bereich, der sich Comtes wohltätigen Unternehmungen für Organisationen wie Terre des Hommes und dem roten Kreuz widmet. Er fotografierte hierfür in Krisengebieten. Der Fotograf gründete unter anderem 2004 die Stiftung "Michel Comte Water Foundation", die sich mit der Wasserversorgung in Entwicklungsländern beschäftigt.
Michel Comte eröffnet am 16. Oktober um 19 Uhr im Kunsthaus Wien (Museum Hundertwasser), der Eintritt ist zur Eröffnung frei.