Die Wiener Clublandschaft floriert. The Gap sieht genauer hin und trifft einige Clubmacher zum Interview. Heute: Tobias Kovar vom Celeste.
Das Celeste hat umgebaut und sich hübsch gemacht. Es sieht sich zwar immer noch nicht als Club, die Atmosphäre geht aber stärker in die Richtung. Was dabei hilft und vielleicht die größte Änderung: Man darf mittlerweile bis sechs Uhr feiern. Das Angebot war immer schon vielfältig und wird es auch bleiben. Was das Celeste jetzt ist? Club, Jazzkeller, Galerie, Konzertlocation, Weinbar? Eine Mischung aus allem, alles auf einmal und nichts davon, auf jeden Fall mehr als die Summe der einzelnen Teile, meint zumindest Tobias Kovar vom Celeste im Interview.
Ihr habt die unguten Fliesen im Hauptraum entfernt und eine neue Bar installiert. Was hat sich sonst geändert bzw. was wird sich in naher Zukunft noch ändern?
Das Celeste sind ja eigentlich vier Räume: die Weinbar, der Club, die Galerie, und der Jazzkeller. Die Aufgabe bestand in erster Linie mal darin, das Haus ins neue Jahrtausend zu holen.
In der Weinbar ist das schon geschehen, da geht es jetzt nur mehr um Kosmetik. Die grössere Aufgabe wird nun sein hier täglich, auch bis in die Nacht, Küche und ein ansprechendes Weinprogramm anzubieten.
Der Club ist ein work in progress-Ding. Wir versuchen den Raum modular zu gestalten, so dass er je nach Bedarf angepasst werden kann. Ausserdem entwirft Patrick Rampelotto für uns gerade ein neues DJ Pult auf das wir schon sehr gespannt sind.
Die Galerie soll im Laufe der Zeit einen ebenbürtigen Status im Celeste haben. Schon jetzt haben wir monatlich wechselnde Ausstellungen.
Früher ging es oft nur bis drei Uhr früh. Wie lange kann jetzt bei euch gefeiert werden?
Seit dem Sommer dürfen wir bis sechs Uhr feiern.
Das Celeste hatte – ähnlich dem Morisson nebenan – angeblich immer wieder Lärmprobleme – wie wurde umgebaut bzw. was hat sich getan, dass diese Probleme weniger werden?
Ganz so kann man das nicht sagen. In der 25-jährigen Geschichte des Celeste gab es keine einzige Anzeige wegen zu lauter Musik. Wir arbeiten aber stetig daran, den Lärmschutz zu verbessern, damit das auch so bleibt. Wie viele andere Lokale in Wien haben wir das Problem, dass sich Anrainer von Menschen, die sich auf der Strasse vor dem Lokal aufhalten gestört fühlen. Bei uns hat das zeitweise fast schon absurde Ausmasse angenommen. Seit wir einen Türsteher vor dem Lokal stehen haben, gab es diesbezüglich aber auch keine Beschwerden mehr.
Man munkelt, dass ihr den schönen Gastgarten auf Vordermann bringen wollt – stimmt das? Ist dann auch mit kleinen Outdoor-Events nächsten Sommer zu rechnen?
Man kann sich darauf verlassen, dass der Garten im nächsten Sommer eine grössere Bedeutung im Celeste spielen wird. Es ist einiges angedacht, und wenn alles so läuft wie wir es uns vorstellen, kann man durchaus gespannt sein.
Auch diesen Winter wird der Gastgarten sicher nicht ungenutzt bleiben. Wer weiss, vielleicht bauen wir ja Schneemänner, veranstalten Schneeballschlachten und servieren Grog.