Visionär, Pionier, Mentor. Fritz Fitzke war der Wegbereiter für Visuals in Wien und prägte die hiesige Clubszene wie kein anderer. Wir nehmen Abschied von einem ganz Großen.
Vor nicht ganz einem Monat ging in der Pratersauna eine Benefizveranstaltung für Fritz Fitzke über die Bühne. Nicht nur die renommiertesten Visualisten Wiens zollten dem Großmeister in Form einer Retrospektive seiner Arbeit allerhöchsten Respekt, auch die zahlreichen DJs, die er über die Jahre hinweg mit seinen Projekten begleitete, ehrten den Lichtkünstler und sein Lebenswerk. Damals, so fand man, war es an der Zeit, etwas zurückzugeben. Zu dieser Zeit war Fritz Fitzke bereits schwer an einem Gehirntumor erkrankt.
Als einer der größten Projektionskünstler der ersten Stunde gilt Fritz als großte Inspiration für junge Talente, die ihm bis heute nacheifern. 1961 in Wien als Fritz Harand geboren bespielte neben dem Museumsquartier und der Fassade der Wiener Staatsoper auch schon das Mariinsky-Theater in St. Petersburg. Durch die Zusammenarbeit mit Kruder & Dorfmeister erlangte er zunehmend internationale Bekanntheit. Bereits seit 1982 arbeitete Fitzke auch als Fotograf und Lichtdesigner, später war er sogar selbst im Bereich der elektronischen Musik tätig.
Die lichterfüllten Bilderwelten, die Fritz Fitzke stets live und auch abseits der Clubkultur vermitteln konnte, schufen einen völlig neuen Kreativzweig, der ohne ihn so vielleicht gar nicht existieren würde. Zumindest nicht in Wien, nicht in dieser Form. Wir ziehen den Hut, vor einem Meister seines Schaffens, der viel zu früh gehen musste. Verzeihung für das Pathos, sein Licht wird weiterleuchten.
Auf der semi-öffentlichen Seite von Fritz Fitzke verabschieden sich Freunde von ihm. Von dort stammt auch das Foto.