Wir haben für euch die meistausgeliehenen Werke der Büchereien Wien im letzten Jahr abgefragt. Mit exklusiven Kommentaren der Facebook-Seite der Büchereien Wien.
Belletristik
BELLETRISTIK
- Tierische Profite (Donna Leon)
Nichts Autobiographisches, nur ein neuer Krimi
- Die Analphabetin, die rechnen konnte (Jonas Jonasson)
Soviel Originalität wie seine Eltern bei der Namensgebung beweist Jonas Jonasson bei seinen Büchern. Wir freuen uns auf „Der Schriftsteller, der immer dasselbe Buch nur mit einem anderen langen Titel schrieb“.
- Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand (Jonas Jonasson)
siehe oben
- Männerfallen (Eva Rossmann)
Wenn Männer mehr (Belletristik) lesen würden, hätte es das Buch vielleicht nicht in die Top 10 geschafft.
- Ewig dein (Daniel Glattauer)
Drei Glattauer unter den ersten Zwei geht sich leider nicht ganz aus – aber zumindest unter den ersten 14 (Daniel Glattauer „Wunderübung“, Pl.11, Nikolaus Glattauer „Mitteilungsheft“, Pl. 14)
- Himmlische Juwelen (Donna Leon)
Frau Leon schildert, was man dank tierischer Profite alles kaufen kann.
- Erwartung (Jussi Adler-Olsen)
Im Norden ist es ziemlich lange ziemlich dunkel und ziemlich kalt – entweder man beginnt zu trinken oder zu schreiben. Die Skandinavier können beides recht gut, Bücher sind aber billiger.
- Koma (Jo Nesbo)
siehe oben
- Femme Fatale (Martin Walker)
Martin Walker schreibt sozusagen französische Regionalkrimis – nur klingt „Femme Fatale“ viel eleganter als „Zwetschgendatschikomplott“.
- Inferno (Dan Brown)
Dem Bürgermeister von Manila und den meisten Literaturkritikern hat der neue Dan Brown nicht gefallen, unseren Lesern mehrheitlich schon.
Diese pointierten Kommentare kennt ihr höchstwahrscheinlich schon von der Facebook-Seite der Büchereien Wien. The Gap hat die eloquente Dame gebeten, die Top 10 Belletristik-Liste zu kommentieren. Eines lässt sich jedenfalls feststellen, die Wiener und Wienerinnen mit Bibliothekskarte unterhalten sich gerne mit Krimis, Skandinavischem und Gefühlsdrama von Glattauer. Das ist alles.
KINDERBUCH
KINDERBÜCHER
- Gregs Tagebuch (Jeff Kinney)
- Detektivgeschichten vom Franz (Christine Nöstlinger)
- Der kleine Drache Kokosnuss (Ingo Siegner)
- Die Olchis und der Schmuddel-Hund (Erhard Dietl)
- Gefahr aus dem Weltraum - Superman Bd. 5 (Blake A. Hoena)
- Gallien in Gefahr – Asterix Bd. 33 (Goscinny/Uderzo)
- Das magische Baumhaus – Gefangen im Elfenwald (Mary Pope Osborne)
- Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (Joanne K. Rowling)
- Mini muss ins Krankenhaus (Christine Nöstlinger)
- Kampf gegen Killer Croc – Batman Bd. 13 (Scott Sonneborn)
Nach der New York Times Bestsellerliste führt Gregs Tagebuch nun auch die Ausleihstatistik der Büchereien Wien an. (Eventuell hat man unter „The Diary of a Wimpy Kid“ im Internet schon einmal davon gelesen). Das ist wenig überraschend, findet man doch im Internet seitenweise Rezensionen von glücklichen Eltern, die mit dem Comic ihre Kinder endlich zum Lesen brachten und anschließend selbst offensichtlich den Spaß ihres Lebens bei der Lektüre hatten. Ein Kinderbuchranking ohne die Nöstlinger ist ein schlechtes Kinderbuchranking, glücklicherweise las der jüngere Teil unserer Gesellschaft gleich 2 Werke der Kult-Autorin in die Top 10. Und so bringen Mini und Franz auch 2014 den deutschen Kiddos noch bei, dass eine Häferl eine große Tasse ist. Natürlich haben auch Klassiker wie Superman, Asterix und Harry Potter Platz in den Top 10, der Rest ist von beliebten Buchserien wie dem Drachen Kokosnuss, Die Olchies oder Das magische Baumhaus besetzt.
Film
FILME
- Blue Jasmine (Woody Allen)
- Ich einfach unverbesserlich 2 (Chris Renaud)
- Barbie & und ihre Schwestern im Pferdeglück (Kelly Kyran)
- Gravity (Alfonso Cuarón)
- Paulette (Jérome Enrico)
- Hanni & Nanni 3 (Enid Blyton)
- Hotel Transsilvanien (Genndy Tartakovsky)
- Nachtzug nach Lissabon (Bille August)
- Die Croods (Chris Sanders)
- Fünf Freunde 2 (Enid Blyton)
Es soll ja vereinzelt auch noch Erwachsene geben, die in Videotheken gehen oder sich Filme in der Bibliothek ausborgen. Die meistgeliehenen Filme der Büchereien Wien lassen darauf schließen, dass es vor allem die Zielgruppe 5+ ist, die mit dem digitalen Wandel nicht ganz Schritt hält. Offensichtlich lassen sich Barbie, Hanni und Nanni nicht so leicht runterladen. Oder es liegt daran, dass Menschen mit Kindern einfach mehr Moral haben. Genauso wie Woody Allen Aficionados und Liebhaber des europäischen Cinemas. Und Gravity... können wir nicht so gut erklären, war aber auch erfolgreich.
Es ist Jahresende und dementsprechend Zeit, zurückzublicken. Das tut man am Besten in Form von Listen. Um noch ein bisschen besser zu verstehen, wie sich die Wiener und Wienerinnen unterhalten, haben wir die Büchereien Wien um ihre Top 10 der meist ausgeliehenen Belletristik, Filme und Kinderbücher gebeten.
Das Beste: die Dame, die hinter der Facebook-Seite der Büchereien Wien steckt, der man dringend folgen sollte, sofern man das nicht schon längst tut, hat uns eine Kategorie kommentiert. Hier haben wir sie schon einmal interviewt.
Für 23 Euro kann man sich in den 39 Zweigstellen der Büchereien Wien ein Jahr lang Bücher, Musik, Filme, Zeitschriften und Zeitungen ausleihen. Die virtuelle Bücherei verleiht es E-Medien, außerdem gibt es regelmäßig Veranstaltungen und Lesungen.