Es gibt viele seltsame Dinge auf der Welt. Zum Beispiel Männer im Internet. Eine Frau hat ihre überdirekten Nachrichten gesammelt und Kunst daraus gemacht. can I creampie u?
1
02
03
4
"Horny?"
5
"mental hard-on"
6
"My cock is nice and hard for you"
7
"Love your armpit hair"
8
"Time to thinking about my dick"
9
"Want to meet up and fuck?"
"U lookin for casual sex"
"daddy wants to fuck you from behind"
Männer und das Internet. Irgendwas in dieser scheinbaren Parallelwelt treibt Männer dort an Frauen ziemlich direktes Sex-Zeug zu schreiben. Natürlich nicht alle und schon gar nicht du. Aber eben auch nicht nur vereinzelte schwarze Schafe. Das war früher mit SMS, Pager und Briefen vermutlich auch schon so. Heute lassen sich solche Nachrichten allerdings sehr einfach mit Screenshots festhalten.
Eine Frau, die auf der anderen Seite des Bildschirms sitzt und die virtuellen Ergüsse zu spüren bekommen hat, machte sich nicht nur Gedanken darüber, sondern auch Kunst daraus. Ocasia Nally heißt die Gute. Zu ihrer Person finden sich eigentlich kaum Informationen im Internet – außer eben diesen wunderbar lapidaren Bildern.
Achselhaare
Worüber man zunächst schmunzelt, weil die Art der Malerei statt Gauguin eher Comic Sans entspricht, zeigt leicht verfremdet einfache Menschen und ihre einfachen Nachrichten. „Dont be shy, I can tell by the look on your face, that you could really use some dick„. Weshalb Männer sich mitunter anhören müssen, dass sie chauvinistische Arschlöcher sind und die Ärzte einen Song darüber geschrieben haben … wem es bisher nicht klar, könnte an dieser Stelle in sich gehen. Dass allerdings nicht alle Frauen solch direkte Nachrichten gleich empörend finden, sondern mitunter einfach lustig, hilflos oder niedlich – das hat eine kurze Umfrage im Bekanntenkreis ergeben. Die Opferrolle kann man ja auch umdrehen.
Safer Sex
Ocasia Nally hält den Moment davor fest, ohne Wertung, ohne Reaktion. Die scheinbare Sicherheit der OKCupids, Tinders und so weiter geht dann plötzlich verloren. Männergesichter werden mit ihren Texten dargestellt, mal mit Schnurri, mal mit Glatze. Dass es den Verfassern der Nachrichten, diesen Breifträgern, Vätern oder vielleicht auch deinem besten Freund, wirklich um die konkreten Frauen geht, darf ja einfach mal angezweifelt werden. Dazu passt es wahrscheinlich auch ganz gut, dass der Zeichenstil weniger ausgefallen ist.