Das Berghain gibt es auch schon zehn Jahre. Neben 4×4 war dabei auch eine Kunstaustellung zu sehen, die jetzt als Bildband erscheint.
Norbert Bisky
Sarah Schönfeld
Norbert Bisky
Friederike von Rauch
Sarah Schönfeld, Pjotr Nathan
Carsten Nicolai
Viron Erol Vert
Norbert Bisky
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Norbert Bisky
Norbert Bisky
Norbert Bisky
Wolfgang Tillmans
Marc Brandenburg
Als die Kunstausstellung "Berghain10" vergangenen Sommer seine Eröffnung feierte, standen noch mehr Leute Schlange als bei der Klubnacht selbst. Das lag zum einen wohl daran, dass Türsteher Sven Marquardt keine Techno-Touristen und House-Legenden nach Hause schicken musste, sondern an diesem Abend jeder in den wohl bekanntesten Klub der Welt kam.
Die Ausstellung zum 10-jährigen Bestehen des Berghain widmete sich erstmals der Kunst abseits des 4/4. Also namhafte Künstler entlang der rohen Betonfassade im ehemaligen Energie-Kraftwerk am Wriezener Bahnhof.
Betonal und Atomar
Wie die Betreiber des Klubs stets die Philosophie verfolgen, in erster Linie auf Personen aus dem näheren Umfeld zu setzen, stößt man wie beim Booking und dem hauseigenen Label Ostgut Ton auch bei "Berghain10" auf Künstler, die dem Technotempel in irgendeiner Weise verbunden sind. So finden sich Wolfgang Tillmanns Fotoarbeiten, welche die Panorama Bar oberhalb des Mainfloors ausstatten, neben Installationen von Raster-Noton Boss und Medienkünstler Carsten Nicolai wieder.
Friederike von Rauch macht den Klub selbst zum Gegenstand und hält dessen ungenutzte Strukturen in ihren Bildern fest, Norbert Bisky, bekannt durch das Techno-Ballett MASSE, stellt kinetische Skulpturen aus. Viron Erol Vert schließlich steuerte eine begehbare, irrgartenartige Installation – einen sogenannten "raumgreifenden Garten der Lüste", für die Ausstellung bei.
Dies und weitere Arbeiten, wie etwa die Schwarz Weiß-Fotografien von Sven Marquardt und Piotr Nathans Arbeit zum Thema Rausch lassen sich im über 200 Seiten dicken Buch zwischen Textpassagen von Residents wie Marcel Dettmann und Hanno Hinkelbein finden. Wer Kunst und den Klub, in dem striktes Fotoverbot herrscht, auf dem Sofa erleben will, sollte sich "Berghain10" vermutlich nach Hause holen.
"Berghain10" erscheint im Hatje Cantz Verlag und kann ab sofort bestellt werden.