Hier berichten unsere RedakteurInnen davon, welchen Klängen sie gerade lauschen. Amira, die gerne Pop, HipHop, RnB und alles, wovor man das Wort Future setzt kann, hört, war im Mai vor allem überfordert.
8. Mai, 19.18 Uhr. Während ich das schreibe, schiele ich parallel nervös auf meine Facebook-Timeline. Denn es könnte ja jederzeit passieren, dass schon wieder ein wichtiger Künstler sein Album in hohem Bogen auf den Markt wirft. Beyoncé tat es, Drake tat es und heute erst Radiohead. Wer soll sich denn das alles anhören? 17 Songs von James Blake allein – und da haben wir den auf dem Beyoncé-Album nicht mal mitgerechnet, ist das euer Ernst? Deswegen werde ich euch hier nichts über die Wichtigkeit von Limonade, die Durchschnittlichkeit von Drakes »Views« oder das extrem anstrengende, aber lohnende Blake’sche Heul-Epos erzählen. Stattdessen hier ein paar Tipps zu Dingen, die medial nicht ganz so durch den Fleischwolf gedreht wurden, weil eben genannte Werke (und das ist ja noch nicht mal alles) gerade alles überschatten.
Fast verpasst hätte ich zum Beispiel Gallant – »Ology«, mit dem man sich bestens die Zeit bis zum Erscheinen des Frank Ocean-Albums vertreiben kann. Bereits im April erschienen, ist es das bis dato beste klassische Pop-Werk des Jahres. Der Mann verziert mit seinem Signatur-Falsetto perfekt durchproduzierte Hymnen, dass sich Justin Timberlake, dessen neuste Single ziemlich mies ist, und Zayn verstecken können. Ob er die Persönlichkeit hat, richtig groß zu werden, ist noch nicht absehbar. Im Gegensatz zu Bibi Bourelly, der Frau, die »Bitch Better Have My Money« geschrieben hat und den beiden Beyoncé-Schützlingen Chloe x Halle. Bourelly kann man sich sowohl äußerlich als auch gesanglich als Lovechild von Alessia Cara und Rihanna vorstellen, Chloe x Halle zeigen vor allem, in welche Richtung Beyoncé und ihr Label Parkwood Entertainment Pop denken: experimentierfreudig und ein bisschen weird. Hui, nur Pop hier. Deswegen sonst noch zum Schluss ein Tipp: Skeptas Album »Konnichiwa«.