Die Japaner glauben, dass die Seele eines Menschen nur dann Frieden finden kann, wenn die Umstände des Todes dem Leben des Menschen entsprochen haben. Andernfalls findet die Seele keine Ruhe. Der Kurosagi Corpse Delivery Service bietet genau das an, was solche rastlosen Geister suchen. Aus der Feder des Autors des einzigartigen „MPD-Psycho“, Eiji Otsuka, stammt […]
Die Japaner glauben, dass die Seele eines Menschen nur dann Frieden finden kann, wenn die Umstände des Todes dem Leben des Menschen entsprochen haben. Andernfalls findet die Seele keine Ruhe. Der Kurosagi Corpse Delivery Service bietet genau das an, was solche rastlosen Geister suchen. Aus der Feder des Autors des einzigartigen „MPD-Psycho“, Eiji Otsuka, stammt auch „The Kurosagi Corpse Delivery Service“, eine leichtherzigere Angelegenheit als „MPD-Psycho“. Fünf etwas ungewöhnliche Studenten einer buddhistischen Universität entdecken, dass ihre Fähigkeiten im „normalen“ Alltag nur wenig Verwendung habe. Doch im sensiblen Rapport zwischen den Toten und den Lebenden finden sie ihre Berufung. Sie machen es sich zur Aufgabe, Tote zum ewigen Frieden zu verhelfen. Autor Otsuka und Zeichner Yamazaki versuchen hier aber nicht eine murder mystery oder Horror Serie aufzubauen, „Kurosagi Corpse Delivery Service“ ist zwar morbid aber nicht ausschließlich. Die fünf Protagonisten sind Verzerrungen traditioneller Archetypen Japans, Vermengungen von Shintoismus und Buddhismus. Der buddhistische Mönche, der mit den Toten korrespondieren kann; die shintoistische Nonne, die die Toten zur Ruhe bettet; Rutengänger, Medium und spiritueller Abgesandter. Sie alle sind vertreten, jedoch in Interpretationen, die von der üblichen spannend abweichend sind. Nicht nur darin unterscheidet sich „Kurosagi Corpse Delivery Service“ von anderen Manga-Serien ähnlicher Natur. Natürlich unterlässt es Yamazaki nicht seine naturalistischen Hintergründe mit allerlei blutigen und schaurigen Leichendetails anzufüllen, die Dank des Talents Yamazakis allesamt großartig anzuschauen sind, aber die fünf Hauptdarsteller – mit voller Absicht ein wenig schief und schräg gezeichnet – zeigen nicht die geringsten Berührungsängste. In einem cleveren Zug machen Otsuka und Yamazaki aus einer Idee, die an und für sich weder neu noch besonders herausragend ist, eine ironische soziologische Betrachtung der Verhältnisse zwischen Lebenden und Toten. Vor jedem Tod stand ein Leben, scheint Otsuka sagen zu wollen. Yamazakis Bilder erlauben es den handelnden Figuren ohne Scheu zwischen der Angst vor dem Tod und der Natürlichkeit desselben, als Selbstverständlichkeit menschlichen Daseins, zu wandeln. Mit Humor, Esprit und Grusel ist „The Kurosagi Corpse Delivery Service“ ein rundum unterhaltendes Paket