Keiko Takemiya schuf mit „To Terra…“ ein einflussreiches und hoch angesehenes Werk. Natürlich könnte eine Künstlerin ihres Kalibers sich damit noch nicht zufrieden geben. Gleich im Anschluss an die Fertigstellung von „To Terra…“ im Jahr 1980 machte sie sich an „Andromeda Stories“. Der berühmte japanische Science-Fiction Autor Ryu Mitsuse, dessen _Arbeiten schon mehrmals für Mangas […]
Keiko Takemiya schuf mit „To Terra…“ ein einflussreiches und hoch angesehenes Werk. Natürlich könnte eine Künstlerin ihres Kalibers sich damit noch nicht zufrieden geben. Gleich im Anschluss an die Fertigstellung von „To Terra…“ im Jahr 1980 machte sie sich an „Andromeda Stories“. Der berühmte japanische Science-Fiction Autor Ryu Mitsuse, dessen _Arbeiten schon mehrmals für Mangas adaptiert worden waren, schrieb speziell für Takemiya die Geschichte zu „Andromeda Stories“. Im Stil von „To Terra…“ und als Pionierin des „Shojo Manga“ Stils ist auch „Andromeda Stories“ eine weltallumfassende Seifenoper aus politischer Intrige, Romanze und Action. Wieder setzen Takemiya und Mitsuse ihre Protagonisten in einen Konflikt scheinbar unvereinbarer Widersätze. Diesmal sind es die friedlichen Einwohner des Planeten Astria, die von einer skrupellosen intergalaktischen Armee bedroht werden. „Andromeda Stories“ unterscheidet sich inhaltlich wenig von Takemiyas früheren Arbeiten, es fällt aber durch etwas anderes auf. Wo Takemiya bei „To Terra…“ noch viel Zeit in Nebenhandlungen investierte, merkt man bei „Andromeda Stories“ die Anpassung an ein neues Phänomen, das 1980 bereits die japanische Popkultur erobert hatte: Anime. Animierte Trickfilme eroberten japanische Kinos und TV-Stationen im Sturm, vorerst mit Manga-Adaptionen, aber auch immer mehr mit originären Inhalten. Dementsprechend hat Takemiya „Andromeda Stories“ aufgebaut. Die Handlung schreitet in brüskem Tempo voran, nur wenig Augenmerk wird auf Nebensächlichkeiten geachtet. Die handelnden Personen sind weniger an der Zahl und vor allem viel leichter wieder erkennbar. Tatsächlich wurde „Andromeda Stories“ auch kurz nach Vollendung zu einem erfolgreichen Anime adaptiert. In dieser Hinsicht war Takemiya erneut eine Vorreiterin. Während die meisten ihrer Zeitgenossen noch dem Manga als allein stehendes Medium begegneten, eignete sie sich die Verbindungen zum Anime an. Auch wenn sie in dieser Hinsicht nicht die erste war, trug Takemiyas Arbeit in dieser Richtung doch maßgeblich dazu bei, dass ein blühender Austausch zwischen Shojo Manga und Anime stattfand, der schließlich auch zu Animes mit epischen Ausmaßen, wie „Macross“ oder „Gundam“ führte.