Israelin Rutu Modan, Gründungsmitglied des Künstlerkollektivs Actus Tragicus, veröffentlicht mit „Exit Wounds“ ihr erstes Graphic Novel in englischer Sprache. Die mehrfach international und national ausgezeichnete Illustratorin unterrichtet in Jerusalem und Tel Aviv, veröffentlicht in israelischen und französischen Publikationen und vor kurzem von der New York Times eingeladen eine monatliche Kolumne zu schreiben und zu illustrieren. […]
Israelin Rutu Modan, Gründungsmitglied des Künstlerkollektivs Actus Tragicus, veröffentlicht mit „Exit Wounds“ ihr erstes Graphic Novel in englischer Sprache. Die mehrfach international und national ausgezeichnete Illustratorin unterrichtet in Jerusalem und Tel Aviv, veröffentlicht in israelischen und französischen Publikationen und vor kurzem von der New York Times eingeladen eine monatliche Kolumne zu schreiben und zu illustrieren. In „Exit Wounds“ betrachtet Modan das Leben junger Israelis im modernen Tel Aviv. Koby Franco hat ein zerrüttetes Verhältnis zu seinem Vater. Als er jedoch eines Tages von einer Soldatin namens Numi hört, dass sein Vater eventuell bei einem der letzten Selbstmordattentate ums Leben gekommen sein könnte, beginnt er sich sorgen zu machen. Obwohl es keine handfesten Beweise gibt macht er zögerlich sich zusammen mit Numi auf die Suchen nach Spuren seines Vaters. Die Beziehungen der handelnden Personen lüftet sich Stück für Stück, während sich zugleich ein neues Geflecht an zwischenmenschlichen Verbindungen entwickelt. Aus einer Suche werden mehrere: die Suche nach dem Vater, nach Vergebung und nach Liebe. Rutu Modan ist nicht umsonst mit Preisen und Auszeichnungen überhäuft. Ihr Stil, stark an der /Ligne Claire/ von Hergé orientiert, ist einerseits unmittelbar erfassbar, andererseits von einer Ausdruckskraft, wie man sie selten auf Papier sieht. Ihre Handhabung von Farbe und Hintergrund ist tadellos, beinahe perfekt möchte man meinen. Modan führt den Leser mit makellosem Gespür für Zeit und Rhythmus durch die Geschichte, gestalterische Elemente werden ungezwungen flüssig eingewoben. „Exit Wounds“ ist ein beeindruckendes Stück Comic Kultur, in dem es aufzeigt wie Versatzstücke aus bekannten Kunstgattungen zusammenfließen, um in einer völlig neuen Sprache, auf völlig einzigartige und eigenständige Art und Weise, etwas zu erzählen. Und das unprätentiös und ohne avantgardistische Handstände machen zu müssen eine eigene Kunstidentität schafft. Ein atemberaubendes Juwel!