Möchte man meinen, dass Fischen als Hauptthematik, als Angelpunkt eines ganzen Romans so sexy nicht ist, so kann man sich oftmals täuschen, bei „Lachsfischen im Jemen“ aber behält man Recht. Dies gleich vorweg. Außer man ist Profiangler, und kann den Schwierigkeiten, die der Einführung des Lachsfischens im Jemen (zur Verbesserung der Beziehungen zwischen dem Land […]
Möchte man meinen, dass Fischen als Hauptthematik, als Angelpunkt eines ganzen Romans so sexy nicht ist, so kann man sich oftmals täuschen, bei „Lachsfischen im Jemen“ aber behält man Recht. Dies gleich vorweg. Außer man ist Profiangler, und kann den Schwierigkeiten, die der Einführung des Lachsfischens im Jemen (zur Verbesserung der Beziehungen zwischen dem Land im Nahen Osten und Großbritannien) innewohnen, einem Beinahe-Terroranschlag und halberotischen Liebesromanzen zwischendurch sehr viel abgewinnen. Pluspunkt sind lediglich unerwartete Wortkombinationen wie „anglerische Extravaganzen“ und das bisschen Ironie, das der Anglersport erfährt. Ansonsten geschmäcklerisch und nahezu so seicht wie die fetten Fischgründe im von einer schier unermesslichen Niederschlagsdichte gesegneten Jemen.