Multiplayer Realtime Strategy Eigenbrödler
Auf dem harten Pflaster des Indie-Games Development hat sich Introversion mittlerweile nicht nur einen Namen gemacht, sondern auch eine der Nischen gefunden, mit der sich Geld verdienen lässt.
Indie-Games wirtschaftlich erfolgreich zu entwickeln ist nicht einfach. Die Introversion-Gründer Thomas Arundel, Mark Morris und Chris Delay haben diese Grätsche geschafft. Ihre Entwicklungen „Uplink“, „Darwinia“ und „DefCon“ genießen in der Szene Kultcharakter. „Darwinia“, ein Singleplayer-Echtzeitstrategiespiel in charakteristischer Tron-Optik, gilt als Durchbruch für die drei Briten. „Multiwinia“ ist die zeitgemäße Konsequenz des Games Marke Eigenbau.
Pick-up-and-play-Multiplayer-Mode ist Trumpf. Nach wie vor ist es das Ziel, 2-D-Einwohner der kantigen Polygonwelt, sogenannte Darwins, im PC-Inneren gegen bösartige Computerviren ankämpfen zu lassen. Die Viren – das sind jetzt anonyme Gegenspieler in Fleisch und Blut, und nicht mehr der Computer. Das Spannende daran: knallbunte Massenschlachten sind zwar vorprogrammiert, dennoch fühlen sich die sechs Multiplayer-Modi an wie ein ewiges „Reservoir Dogs“-Szenario – eine Situation der ständigen Verdächtigungen und der fragilen Allianzen.
Der Ruck in Richtung Casual Gaming macht auch vor Indie-Games nicht halt. So zweidimensional die Darwins sind, so flach ist auch der Einstieg in das Game – denn das Prinzip ist simpel. Der einzige Rohstoff sind die Darwins selbst. Maschinen, die diese entstehen lassen, gilt es von Spielbeginn an einzunehmen und zu verteidigen. Alles, was es dann noch zu tun gibt, ist die Vektormännchen in die Schlacht zu schicken um zu töten – oder zu sterben. Wirkliche Spieltiefe kommt dabei leider nicht zu Stande: Kein Basisbau, kein Mikromanagement, keine wirklich komplexe Strategie und nur ein Befehl, mit dem man seine Mannen kommandieren kann. Als LAN-Game ist „Multivinia“ aber sicher tauglich und auch zu aufwendigeren Releases eine echte Alternative.
