Der italienische Beitrag zum New Wave war ja nicht gerade bedeutend.
Nun wurde aber mit 25-jähriger Verspätung eine durchaus schillernde Perle an der Adriaküste angeschwemmt. Mit ihrem zweiten Album „Your Nice Habits“ (im italienischen Senigallia entstanden) – produziert vom Ex-Clor Mastermind Luke Smith, der auch schon für Bands wie Shit Disco und To My Boy an den Reglern saß – haben sich The Banshee aus Genua mit einem Schlag in die vorderste Front der von Franz Ferdinand neu definierten Retro-Liga katapultiert. Einflüsse von Wire, XTC und Buzzcocks sind allerdings nicht abzustreiten. The Banshee verzeichnen auf ihrem aktuellen Album zwar keine bahnbrechenden Ohrwürmer, können aber mit ihren groovigen Wave Beats und getriebenen Keyboard- und Basslines, die mit harmonischer Elektronik verfeinert wurden, doch punkten. Sänger Jagos kühle Stimme passt wunderbar zu diesem stakkatoartigen Synthie-Sound. „Your Nice Habits“ ist angesichts des jungen Jahres ein vorsichtiges, aber ehrlich gemeintes „Should Have 2009“ für alle Fans des aufmüpfigen Retro-Pops.
