Auf der Suche nach der körperlichen Liebe

Morrissey legt ein großartiges Alterswerk vor, das gespickt mit fabelhaft zynischer Poesie und einer kleinen Portion Liebe daherkommt.

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Zuletzt ja eher durch weltweite Konzertabsagen ins Gerede gekommen, macht sich die Fan-Community Morrisseys gerade ernsthafte Sorgen um die Gesundheit ihres Idols. Genährt wurden diese Gerüchte erst unlängst durch seinen "Konzertersatz" in New York: Cliff Richard (!), der ihm "Gute Besserung" in Richtung Krankenhausbett wünschte.

Royals und Fleischfresser

Man kann von diesem Mann, der seit Anbeginn seiner Karriere ein mittlerweile etwas langweiliges Geheimnis um seine sexuelle Orientierung macht, halten, was man will, aber Fakt ist, dass er immer noch was zu sagen hat und wohl solange polarisieren wird, solange man ihm noch zuhören mag.

Dabei haben sich seinen Themengebiete im Laufe der Jahre permanent erweitert. Waren es in den 80er Jahren bei The Smiths noch Feindbilder wie die Royals und Maggie Thatcher, wird sich die Abrechnung mit den "bösartigen Fleischfressern" wohl bis zu seinem hoffentlich noch in weiter Ferne liegenden finalen Abgang halten. Er formuliert diese auch auf seinem aktuellen Album "World Peace Is None Of Your Business" in gewohnter Weise sehr explizit und mit großer Wut in der Stimme.

Morrissey zeigt wieder jene intellektuelle poetische Bissigkeit, die ihn seit Jahrzehnten auszeichnet. Musikalisch präsentiert das Album wunderbare Ohrwürmer, in denen der Brite über Verzweiflung und Weltschmerz sinniert und diesmal auch ein wenig die Existenz von körperlicher Liebe andeutet.

"World Peace Is None Of Your Business" ist am 11. Juli 2014 erschienen.

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