Wen Paul Weller mit seiner Umarmung adelt, hat entweder eine große Karriere vor sich (siehe Oasis) oder tümpelt zu Unrecht als Backing Band des Modfathers mit gelegentlichen künstlerischen Outputs (Ocean Colour Scene) vor sich hin. Warum jedoch Keane und Coldplay ein „no“ von seiner Modschaft bekommen und Moke ein eindeutiges „yes“, ringt mir kein Verständnis ab.
Muss wohl am Lagerfeld-Dresscode liegen. Und trotz allem hat Moke etwas an sich, dem man sich nicht entziehen kann. Der Ohrwurmfaktor („This Plan“) ist sehr hoch. Ein wenig Keane (jetzt auch mit Gitarren), ein wenig Interpol und Editors und schon hat man einen bombastischen Gitarren- und Streichersound. Eine gute Mischung aus Indie-Pop und Shoegazing mit durchwegs kritischen Texten. Da wagt sich das nordirisch-holländische Quintett mit „Here Comes The Summer“ wie selbstverständlich an die selbsterlebte Nordirlandkrise fabuliert über Tod und Gewalt und lieferte mit „Last Chance“ sogar die Titelmelodie zur Champions League. Moke werden groß auch ohne Weller, hoffentlich nicht größenwahnsinnig wie Oasis. Top-Album!