Eine musikalische Apostrophe, lyrisch und doch sehr unpoetisch. Nichts ist geblieben von den Lobpreisungen der Liebe. Heute sind wir nüchtern, und wir haben alles schon geseh‘n.
„Hallo Leidenschaft! Wann kommst du endlich mal vorbei? Ich werd sonst echt ganz stinkig?“ Wer denkt sich das nicht jährlich am Valentinstag, egal ob allein oder vergeben? Umso besser, wenn man dieser Frage gleich ein „Hallo Liebe!“ nachschießen kann, so wie die Aeronauten in ihrer neuen Single, mit der sie bereits im Herbst ihr neues Album angekündigt haben. Zwischen Surf-Rock, Country und swingendem, funky Gitarrengedudel kommt man immer wieder mal zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken. Vorausgesetzt natürlich, man hält mal still und nimmt sich Zeit, den Texten zu lauschen. Und dann ist es wieder egal, ob man jetzt ein desillusionierter, einsamer Single ist, oder in einer lange währenden Beziehung die rosarote Brille längst als Lieblingsziel auf die Darts-Scheibe im Hobbykeller genagelt hat: Die Aeronauten bestätigen die Realitätsmutigen und Liebe ist kein Produkt, das man kaufen kann, in herzförmigen Pralinenschachteln. „Nimm mein Herz, ich brauch es nicht! Ich habe nur Geld im Kopf und sonst denk ich an Sex!“