Handbuch Zukunft 2010 – Trends, Herausforderungen, Chancen

Die Geburtswehen der Zukunft

Demografische Entwicklungen, die Zunahme chronischer Krankheiten, multilokale Lebensformen, Robotik im Alltag, vom Massenmarkt zum Mikromarkt – die Zukunft ist ein Balkendiagramm.

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Alles ist schlecht und wir werden sterben. Sodom und Gomorrha 2.0. Reden über die Zukunft ist meist mit Vorhersagen über das Ende der Welt, mit dem Heraufbeschwören globaler Krisen und dem Trauern um so genannte alte Werte verbunden – dabei ist die Ehe doch eh wieder in. Reden über die Zukunft ist eine große Herausforderung. Die Auseinandersetzung mit ihr ist verbunden mit vagen Prognosen, Eventualitäten und unvorhersehbaren Entwicklungen. Die Zukunftsforschung als solche hat aber gelernt, ihre anfängliche große Klappe gegen das Denken in alternativen Szenarien, das Abstecken von Grenzen eines Möglichkeitsraums einzutauschen. Seriöse Forschung muss selbstreflektiv sein – Zukunftsforschung noch selbstreflektiver. Das „Handbuch Zukunft 2010“ ist also nicht das Buch der Bücher. Es ist nicht die Anleitung dazu, wie wir in zehn, 20 Jahren gut und glücklich leben. Es ist nicht die Widerlegung und auch nicht die Bestätigung von Nostradamus’ Prophezeiungen. Die Autoren skizzieren systematisch – von gesellschaftlichen Makroebenen bis zur individuellen Lebensgestaltung – sieben zentrale Fokusthemen (z.B. Energie und Klima, Mobilität und Verkehr, Arbeit und Wirtschaftsprozesse, Medien und Kommunikation) und darin enthaltene mögliche Handlungsfelder. Postfossile Energieversorgungsmodelle, neue mobile Nutzungsmuster und nachhaltiges Wirtschaften – was hier präsentiert wird, ist nichts wirklich Neues. Der überblicksartige Charakter dieses Kapitels und die Querverweise zu konkreten Trends (denen zum Abschluss ein ausführliches Glossar inklusive Linien-, Kurven-, Balken-, Säulen-, Torten- und Kreis-Diagrammen gewidmet ist) geben ein Gefühl der Orientierung im Kosmos. Diese Handlungsfelder „bieten vielfältige Chancen, die Welt neu zu erfinden“. Ja, Zukunftsforscher haben ganz klar einen an der Waffel, wenn sie solche Sätze schreiben. Aber es ist auch ihr Job, der trägen Menschheit aufzuzeigen, wo Entwicklungspotenziale liegen, wo gesellschaftliche Verantwortung übernommen werden muss und warum ein nachhaltiger Kapitalismus uns allen das Leben retten wird. Der Homo Oeconomicus ist tot. Es lebe die interaktive Wertschöpfung.

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