In München gibt es wieder einmal Grund zu feiern: Gomma, das Label für ebenso anspruchs- wie humorvolle Tanzmusik, ist bei seiner 100. Veröffentlichung angelangt und hat – wie es sich gehört – aus dieser Katalognummer eine pralle, vor allem sich selbst auf die Schulter klopfende Jubel-Compilation gemacht. Die beiden nimmermüden Partytiere Mathias Modica und Jonas […]
In München gibt es wieder einmal Grund zu feiern: Gomma, das Label für ebenso anspruchs- wie humorvolle Tanzmusik, ist bei seiner 100. Veröffentlichung angelangt und hat – wie es sich gehört – aus dieser Katalognummer eine pralle, vor allem sich selbst auf die Schulter klopfende Jubel-Compilation gemacht.
Die beiden nimmermüden Partytiere Mathias Modica und Jonas Imbery haben ja in den vergangenen Jahren eine beachtliche Karriere hingelegt und zwischen Fashionshow, Kunstgalerie und Nachtclubs als Betreiber des Labels sowie unter ihrem Projektnamen Munk als Produzenten und vor allem DJs die Herzen nicht weniger Feierwütiger und Plattendreher erobert – da darf schon mal auf den Putz gehauen werden.
„Gomma is like a German DFA!“ meint Englands Pop-Gossip-Organ Nummer 1, der NME, und ist damit so gar nicht auf dem Holzweg unterwegs: Ähnlich wie bei den New Yorker Königen der Coolness wird bei Gomma an einem zeitgemäßen Update von Disco gearbeitet und dabei immer schön Punk und Postpunk im Hinterkopf behalten.
Die Compilation nun kommt als astrein „funktionierender“ Party-Mix und versammelt die Label-Knaller der letzten Jahre. Das Grundthema „Disco“ wird in die unterschiedlichsten Richtungen gedeutet: mal als spaciger Rumpelfunk, dann wieder in bester New-Wave-Tradition, gerne auch auf Italo Bezug nehmend. Viele der Stücke der Label-Schlachtschiffe wie Who Made Who, Tomboy, Headman oder Munk selbst und frischerer Zugänge wie Box Codax oder Rodion liegen in Remixversionen vor – ist ja auch immer wieder mal schön.
Alles in allem also eine einwandfrei geölte Tanzrakete. Hie und da wünscht man sich, die Tracks wären nicht – freilich butterweich und tadellos – ineinander gemischt, sondern fein säuberlich getrennt in voller Pracht und Gesamtdauer zu vernehmen. Aber die Singles wollen ja schließlich auch verkauft werden.