Oracular Spectacular

Ein Blick ins Kaleidoskop: Wenn diese zwei jungen Herren aus Brooklyn unter Augenzwinkern ihren prallen Pastiche – Pop als „Surf Jungle Country“ bezeichnen, dann meinen sie mit „Jungle“ wohl eher nicht den ebenso genannten Drum – & – Bass – Vorläufer, sondern beziehen sich auf das Urwüchsige, das Primitivistische. Unter all dem hier versprühten überkandidelten […]

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Ein Blick ins Kaleidoskop: Wenn diese zwei jungen Herren aus Brooklyn unter Augenzwinkern ihren prallen Pastiche – Pop als „Surf Jungle Country“ bezeichnen, dann meinen sie mit „Jungle“ wohl eher nicht den ebenso genannten Drum – & – Bass – Vorläufer, sondern beziehen sich auf das Urwüchsige, das Primitivistische. Unter all dem hier versprühten überkandidelten Psychedelik – Bombast, den Produzent Dave Fridman ja auch immer wieder den Flaming Lips auf deren Schaffen kleistert und der MGMT sogleich Vergleiche mit ebenjener Band einbringen sollte, wuchern nämlich auch reduzierte Folk-Entwürfe und zivilisationsfernes Geklopfe und Getrommel. Jetzt ein Robo – Dance ums Lagerfeuer!

So gelingt Ben Goldwasser und Andrew VanWyngarden ein müheloser Brückenschlag von der Synthie- Extravaganz der Sparks hin zu den poppigen Momenten des Animal Collectives. Mit Umwegen über die gerne billig klingenden Gerätschaften, Klampfen und Drum-Machines werden der frühe David Bowie und die Rolling Stones, als die noch irgendwie gut waren, aufgegabelt und ins gebatikte Korsett geschnürt. Eine geringfügig unangenehme Note im wunderbaren kosmischen Gulasch bleibt als Nachgeschmack haften, bisweilen gerät die Zitat – Schleuder etwas zu plakativ, das gesamte Unternehmen zu unentschlossen und zu sehr tongue in cheek.

ET: 02.05.2008

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