Haines zählt nach wie vor mit seinen Songs und Büchern du den süffisantesten Kommentatoren des britischen Inselgeschehens.
Einst Gitarrenreißer der studentischen Indiecombo The Servants, danach Mastermind diverser auf der Britpopwelle surfender Bands – wie The Auteurs, Black Box Recorder und Baader Meinhof – und nun schon seit einiger Zeit auf Solopfaden, hat sich Haines zu einem stetigen Kritiker des britischen Gesellschaftssystems aufgeschwungen. Mit verschwörend gehauchter Stimme kriechen seine bösartigen Texte unweigerlich tief hinein in die geneigten Hörgänge, wo sie ganz besonders weh tun.
Diesmal tischt uns der blasse Barde, der sich vor ein paar Jahren in einem autobiographischen Buch als Sargnagel des Britpops geoutet hat, auf seinem aktuellen Konzeptalbum triste, gefakte Lebensbeichten und imaginäre Zwangsfantasien diverser 70er und 80er Wrestling Heros auf. Sich mit seiner Kunst beliebt zu machen, war eben nie sein Ding, herausgekommen sind dabei aber immerhin ganz nette, kleine Stories mit einem leichten Hang zum schrägen kitchen sink drama, was seinen ernsthaften Anspruch gegenüber dieser skurrilen Randthematik auch durchaus unterstreicht. Und musikalisch gibt es auch wieder schöne Verweise auf die frühen Auteurs Balladen. Das Album versteht sich quasi als eine späte Liebeserklärung an eine unverstandene Sport-Kunstform.