Ruhiger, minimaler Ambient-Techno wie die sonnige Winterlandschaft auf dem Cover: Weiß, still, kalt, glitzernd, eintönig, aber meditativ.
Am Anfang steht ein Rauschen. Es knackt im Unterholz des digitalen Winterwalds, eine kühle Brise kommt auf, dann gesellt sich ein versonnenes Pianomotiv dazu. Für die Basis dieser Tracks braucht es nicht viele Zutaten. Mit dem ruhigen, klaren Ambient-Techno der Berliner Elektronikgruppe Marow steigt das frühere Mille Plateaux-Mutterlabel Force Ink (Akufen, Uusalito alias Vladislav Delay, etc.) nach einer achtjährigen Pause wieder zurück in den Ring. „+ – 0“ ist ein atmosphärisches Album-Ganzes, das kompakt-esk beginnt („Schwung“, „Iridiszenz (short)“), sich stellenweise mit kristallinem Flirren wie klirrende Kälte ins Gehirn bohrt („Schweif“) und zwischen Minimal-Techno, sanftem House-Herzschlag und Ambient keinen Unterschied macht. Ein homogenes Ganzes, klar wie ein gefrorener Bergsee, dessen unaufdringliche Schönheit wie so oft im Detail liegt.