Ein immergrüner, etwas in die Jahre gekommener Meilenstein erlebt sein Repackaging-Drama.
Ob man einer heutigen an Musik interessierten Generation erklären sollte, wie wichtig dieses Album anno 1979 für eine globale Community war, bleibt jedem selbst überlassen. Isoliert man das Werk aus seinem Zusammenhang, hat es aber immer noch so viel selbständige Qualität, dass es bei guter Pflege überleben kann. Dass diese Art von Repackaging dazu beiträgt, ist allerdings zu bezweifeln. „The Wall“ und der dazugehörige Film sind und bleiben eines der beängstigendsten Klaustrophobie-Erlebnisse der Musikgeschichte, auch wenn vor allem der Film aus heutiger Sicht als „overacted“ einzustufen ist. Mit „The Wall“ hat damals der pure breitbeinige Prog-Rock seinen autobiografisch intendierten Zugang zu einem unterdrückten Individuum entdeckt und dessen Isolierungsängste überzeugend zum Ausdruck gebracht. Das Konzept ging auf, Pink Floyd hoben ab, das Album war ein Welthit, der Film ein Renner. Und trotzdem muss man nicht verstehen lernen, wie sich die Band dieses Album abverlangt hat, um begreifen zu können, welche Intensität es besitzt. Wer das doch gerne tun möchte, dem sei diese Compilation empfohlen, anderen sei das originale Doppelvinyl von 1979 ans Herz gelegt. Das tut es zum Einstieg auch.