Dead Man Waltz

Matthiessen ist ein Singer und ein Songwriter ist er auch. Er kann singen und er kann Gitarre spielen. Die Texte sind auch schön. Klingt allzu bekannt? – Ja.

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Vor nicht allzu langer Zeit wurde in Österreich eine Compilation von Universal Music veröffentlicht, auf der eine Menge namhafter Singer-Songwriter der Gegenwart vertreten waren. Ikonen wie Bright Eyes und Elliot Smith (ja, wir zählen ihn trotzdem vollends zur Gegenwart) spielen darauf gemeinsam mit einigen Neulingen der Szene fröhlich und traurig ihre gefühlvollen Lieder. Einer der Newcomer ist Lasse Matthiessen. Ob er allerdings mit Koryphäen wie Conor Oberst in einem Satz genannt werden sollte, bleibt trotzdem fraglich.

Zugegeben – das mittlerweile zweite Album „Dead Man Waltz“ des feschen Dänen ist gewiss sehr nett anzuhören und eingängig ist es zweifellos auch. Die Vocals verdienen aufgrund ihrer Wandelbarkeit und Klarheit sowieso eine besondere Erwähnung. Ob Lasse Matthiessen beim Titellied nun melancholisch und heiser dahinsäuselt oder bei „In The Dead Of The Night“ irgendwo zwischen Jazz und Reggae schließlich auch einmal kräftigere Töne anschlägt, stimmlich ist er wahrlich immer auf der sicheren Seite. Nun ist es aber immer noch so, dass ein paar starke Stimmbänder alleine (leider/glücklicherweise) noch kein gutes Album machen. Live-Auftritte in lauen Sommernächten, bei denen man mit den Liebsten gemütlich auf einer Decke in einer Wiese kuschelt, sind hingegen vermutlich mehr als passabel mit Lasse Matthiessen und seiner Gitarre im Hintergrund.

Neben den beiden oben erwähnten Stücken ist auch das von einem Akkordeon begleitete und mitunter dadurch ein bisschen peppigere „Don’t Fall In Love“ eine durchaus ganz hörenswerte Blüte auf „Dead Man Waltz“. Was Lasse Matthiessens Zukunft betrifft, wird diese wahrscheinlich halbwegs rosig aussehen. Auch an den Anhängern wird es vermutlich nicht mangeln. Möchte er allerdings qualitativ wirklich einmal mit den ganz Großen Bon Ivers und Zach Condons der Singer-Songwriter-Szene mitmischen, steht ihm noch ein langer und steiniger Pfad bevor.

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