Schwarze, rechtlich ausgelieferte Hausangestellte in den Südstaaten der 1960er Jahre finden durch einen Reportageband eigener Erlebnisse zu Courage und Mut. Geschichtslektion über Rassismus zwischen Bridge, Seidenkleid-Ambiente und Staubsaugen.
Emanzipation setzt Courage und Mut voraus: Tate Taylors Verfilmung des gleichnamigen Romans von Kathryn Stockett spielt in den frühen 1960ern in der Kleinstadt Jackson, Mississippi. Im Zentrum steht die schriftstellerisch ambitionierte Skeeter – eine Tochter aus wohlhabendem weißen Elternhaus – wie auch die zwei schwarzen Hausangestellten, »the helps« Aibileen und Minny, deren Lebensgeschichte von Skeeter in geheimen Treffen aufgeschrieben wird und dadurch Kontur gewinnt. Gutes Erzählkino, schicke Autos und hochnäsiger Zickenkrieg in Seidenkleid-Ambiente. Trotz kritisierter Bonbonfarbigkeit schildert Taylor in angenehmer Langsamkeit eine weibliche Facette der Südstaaten-Ungleichheit, fern von Ku Klux Klan und brennenden Kreuzen. Braucht es auch gar nicht: Unterdrückung kann ebenso auf Wohltätigkeitsbällen und Rassismus bei der zugewiesenen Wahl der Toilette stattfinden.