Der nächste Drink aus dem Fettkakao-Laden: Ein Lo-Fi-Pop-Grrl-Trio mit Anleihen des 70ies-(Psychodelic-)Punks der Slits oder Raincoats. Sympathisch!
Ich muss ja zugeben, ich bin Fan: Also (noch) nicht so sehr von Just Friends And Lovers – das kann aber durchaus noch kommen – dafür aber umso mehr von Andi Fettkakao. Ohne Rücksicht auf Verluste zieht er sein Ding durch und veröffentlicht seit Jahren genau jene Musik, die ihm gefällt. Betriebswirtschaftlich gesehen vermutlich nicht immer die “klügste” Entscheidung, aber soviel Leidenschaft sucht ihresgleichen. Und das geht so gut zusammen, dass die kleinen, fast ausschließlich lokalen Lo-Fi-Perlen mittlerweile schon so etwas wie einen eigenen Fettkakao-Mikrokosmos ergeben.
In eben diesen passen Veronika Adamski, Magdalena Gasser und Lina Gärtner irgendwie perfekt hinein. Die drei Frauen, die von Ihrer Bühnenpräsenz nicht unterschiedlicher sein könnten, haben sich als Just Friends And Lovers einem Art Lo-Fi-Pop verschrieben, der auch vor Surf-/ Psychobilly-Gitarren (“In The House”), Reggae (“No Eggs Left”) oder HipHop (“Gangsta Fragrance”) nicht zurückschreckt. Mit “What, Colour?” haben sie nun ein Debut-Album aufgenommen, das einen zwar nicht im Sturm erobert, aber langsam aber sicher in die Gehörgänge kriecht. Und für gewöhnlich entwickelt sich der leicht nerdige Charme der Just Friends And Lovers auf Konzerten noch viel besser. Vielleicht schleicht sich das erste Fantum nun doch schon ein.